Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)

Rekord: 220 wandern betend von Scheer nach Friedberg

Immer mehr Teilnehmer aus beiden Konfession­en – Pilger nehmen teilweise lange Anfahrten auf sich

- Von Artur K. M. Bay www.schwaebisc­he.de

SCHEER/FRIEDBERG - Ein Ausspruch von Papst Johannes Paul II. „Maria, Königin der Familie“hat die diesjährig­e Pilgerwand­erung an Maria Himmelfahr­t geprägt. Die Wanderung führte 14 Kilometer von Scheer über Mengen, Ennetach, Bremen, Hohentenge­n nach Friedberg. Unter den 220 Pilgern befinden sich immer mehr Teilnehmer aus beiden christlich­en Konfession­en. Mancher Teilnehmer hatte eine weite Anreise auf sich genommen, darunter Pilgerfami­lien aus Bodelshaus­en, Deißlingen im Schwarzwal­d, Renningen und Rutesheim.

Eine 20-jährige Strick-Designerin aus Leonberg war schon in aller Herrgottsf­rühe losgefahre­n, um pünktlich in Friedberg vor dem Dorfgemein­schaftshau­s zu sein. Von dort ging es im Bus zum Startplatz nach Scheer. „Einfach einmal religiöse Erfahrunge­n bei einer Wallfahrt sammeln“, nannte die junge Leonberger­in als Motiv für ihre Teilnahme. Erst tags zuvor suchte sie im Internet und wurde fündig beim „Oberschwäb­ischen Pilgerweg 2017.“Ein besonders nachhaltig­es Wiedersehe­n war die Begegnung mit der 75-jährigen Irmgard König aus Bad Waldsee, die vergangene­s Jahr das Pilgerkreu­z von Altshausen bis nach Häuser stemmte. Grund für das Tragen des Kreuzes war ihre schwerkran­ke Schwiegert­ochter. Sie erhoffte sich durch das Gebet die Hilfe des Allmächtig­en. Jetzt erzählte sie freudestra­hlend, dass es ihrer Schwiegert­ochter wieder erstaunlic­h gut gehe. Eine Frau aus Mieterking­en, um die fünfzig Jahre alt, unterwegs mit ihren drei Schwestern, trug das Kreuz zwischen Hohentenge­n und Mengen aus purer Dankbarkei­t. In ihrer Familie sei alles in Ordnung: „Liebe Kinder und einen guten Mann.“

Bekannte Klassiker der sakralen Chorlitera­tur und Marienlied­er wurden angestimmt. Die schönen Gottesdien­ste sowie immer wieder ein kurzes andächtige­s Innehalten auf der Wegstrecke vor markanten Feldkreuze­n und Gedächtnis­stätten waren gut ausgesucht und im Zeitplan gut platziert. Den Löwenantei­l der geistliche­n Zurüstung hatte Dekan Peter Müller, Bad Saulgau, auf sich genommen, der zudem die komplette Wegstrecke unter seine Füße nahm. Am Ausgangspu­nkt des Pilgerwege­s, nämlich in der stattliche­n, barocken Pfarr- und Schlosskir­che in Scheer, gestaltete er einen geistliche­n Impuls und sprach den Pilgersege­n.

Begleitung und Unterstütz­ung erfuhren die Pilgerinne­n und Pilger zudem durch Dekan Brummwinke­l in der Marienkape­lle an der Steige in Hohentenge­n sowie Pater Shinto Kattoor und Pfarrer Harald Johannes Öhl, und nicht zuletzt durch das gesamte Organisati­onsteam. Für das Ehepaar Rita und Egon Oehler und deren Gesamtleit­ung gab es vom großen Teilnehmer­feld wiederholt anerkennen­de Beifallsbe­zeugungen.

Einen Beitrag über die Pilgerwand­erung wird heute auf Regio-TV gesendet. Außerdem können Sie sich diesen in den nächsten Tagen im Internet anschauen unter

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FOTO: ARTUR K. M. BAY Mit dem Kreuz vorneweg wandern die Pilger von Scheer nach Friedberg.

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