Schwäbische Zeitung (Bad Saulgau)
Landshut-Ausstellung unter Zeitdruck
FRIEDRICHSHAFEN (hag) - Der Termin der geplanten Ausstellung der Lufthansa-Maschine „Landshut“in Friedrichshafen zum 40. Jahrestag des Geiseldramas von Mogadischu ist offenbar nur mit großem Aufwand zu halten. Das wurde am Donnerstag bei einer Vorstellung des Projekts im Dornier-Museum in Friedrichshafen bekannt.
„Dass das Flugzeug am 18. Oktober hier ist, das kann ich mir schon vorstellen. Ich rechne eigentlich fest damit“, sagte David Dornier, Direktor des DornierMuseums zunächst in einer Ansprache. Er räumte aber ein, dass der Zeitplan zur Rückführung des Flugzeugs vom derzeitigen Standort in Brasilien samt einer geplanten Restaurierung sehr ambitioniert und keinesfalls leicht einzuhalten sei. Damit steht auch eine mögliche Zeremonie unter Anwesenheit des Bundespräsidenten am genannten Datum in Friedrichshafen infrage.
Dornier gab bei der Projektvorstellung erste Einblicke in das geplante Museumskonzept, mit dem an den Höhepunkt des „Deutschen Herbsts“1977 und die damals junge Bundesrepublik unter dem Eindruck des RAF-Terrors erinnert werden soll. So wolle man das Flugzeug samt Beleuchtung im Originalzustand wieder herstellen und unter anderem Einzelschicksale sämtlicher Passagiere schildern.
In einer Grußbotschaft vom Donnerstag sagte Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD), der die Rückholung der Landshut durch das Auswärtige Amt veranlasst hatte, das Flugzeug sei bis heute Symbol einer „wehrhaften Demokratie und von Solidarität in der Not“. Die Botschaft der „Landshut“, dass man sich dem Terror entgegenstellen müsse, sei wichtiger denn je – zumal „die freiheitliche Gesellschaft heute erneut durch Terrorismus bedroht ist“.
Die „Landshut“war 1977 entführt worden, um in Deutschland in Haft sitzende Mitglieder der RAF freizupressen. Einem Sonderkommando der GSG-9 gelang schließlich die Befreiung der Geiseln.