Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
So ist es um den Stadtwald bestellt
Sturm und Käfer schaffen Probleme – Betriebsplan für Forstwirtschaftsjahr 2021 vorgestellt
LAICHINGEN - Wie ist es um den Stadtwald Laichingens bestellt? Darüber erhielten die Mitglieder des Gemeinderates Laichingen in der jüngsten Sitzung Auskunft und Erklärungen. Zur ersten digitalen Gemeinderatssitzung waren Dr. Jan Duvenhorst, der Leiter Fachdienst Forst und Naturschutz beim Landratsamt Alb-Donau-Kreis, sowie Revierförster Alfred Daiber zugeschaltet. Sie schauten nicht nur auf das Jahr 2020 und entsprechende Gegebenheiten zurück, sondern stellten auch den Betriebsplan für das Forstwirtschaftsjahr 2021 vor.
Im vergangenen Jahr wurden weniger Festmeter als eigentlich geplant an Holz eingeschlagen, insgesamt 5650 Festmeter. Grund dafür waren anderweitige Schäden. 1500 Festmeter Schaden durch Sturm Sabine sowie gut 500 Festmeter Käferholz waren die Konsequenzen aus dem Jahr 2020. Hinzu kam laut Duvenhorst, dass der Fichtenholzmarkt „am Boden lag“. Die Preise seien schlecht gewesen. So habe man den ursprünglich geplanten Hiebsatz heruntergefahren. „Dennoch gab es zusätzlich höhere Kosten bei der Aufarbeitung des Käferholzes und der Sturmschäden“, merkte Duvenhorst an. Das sei kein Grund, schwarz zu sehen. „Wald ist ein langfristiger Invest.“Jahre mit Schäden sollten deswegen nicht überbewertet werden, zeigte Dr. Jan Duvenhorst den Mitgliedern des politischen Gremiums auf.
Zum Plan für das Jahr 2021: In diesem Jahr ist ein Holzeinschlag von insgesamt gut 7000 Festmetern geplant. Der größte Teil werde aus Nadelhölzern gewonnen: 65 Prozent. Hinzu kommen 35 Prozent an Laubholz. Es solle aber nicht nur geschlagen, sondern auch gepflanzt werden. 1,8 Hektar sind an Pflanzungen geplant. Hinzu kommen 1,5 Hektar Saat sowie 9,8 Hektar an Jungbestandspflege.
Mit dem Jahr 2021 sollen gut 327 000 Euro Einnahmen aus dem Holzerlös generiert werden. Hinzu kommt eine Förderung von 11 900 Euro. Prognostizierte Einnahmen: insgesamt 360 000 Euro. Dem stehen Ausgaben von voraussichtlich 324 000 Euro entgegen, so dass mit einem ordentlichen Ergebnis von etwa 41 000 Euro zu rechnen sei.
Nachfragen seitens der Gemeinderäte: Die IGEL-Fraktionsvorsitzende Gisela Steinestel wollte wissen, was es mit der so genannten Nachhaltigkeits-Prämie Wald auf sich hat und ob die Stadt Laichingen von dieser ebenfalls profitieren könnte. Ein Nicken war von Duvenhorst zu erkennen. Bei der Nachhaltigkeits-Prämie Wald handele es sich um eine Förderung vom Bund.
Es soll das größte Aufforstungsprojekt in der Bundesrepublik werden. Rund 500 Millionen Euro möchte die Bundesregierung aus dem Corona-Konjunkturpaket als einmalige Waldflächenprämie bis Ende 2021 auszahlen. Die Prämie beträgt 100 Euro pro Hektar. Der Bundestag hatte Anfang November vergangenen Jahres dafür erste Voraussetzungen wie die Datenweitergabe durch die Berufsgenossenschaften und die Abwicklung der Anträge über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) beschlossen. Der Fachdienstleiter würde der Kommune Laichingen empfehlen, einen Erhalt der Prämie anzustreben. Dazu bedürfe es eines Antrags. Bestätigung kam von Alfred Daiber.
„Wald ist ein langfristiger Invest.“
Dr. Jan Duvenhorst