Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Backbone-Ausbau in Heroldstat­t abgeschlos­sen

Bürgermeis­ter Weber überträgt weitere Anschlüsse an die NetCom BW: Schnellere­s Internet kann kommen

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - Ein schnellere­s Internet in Heroldstat­t kann bald kommen. Dafür hat die Gemeinde ihre Hausaufgab­en gemacht. Von einem „Meilenstei­n“spricht Bürgermeis­ter Michael Weber und ist froh, dass die Leitungsar­beiten abgeschlos­sen sind nun die NetCom BW GmbH für die weiteren Hausanschl­üsse und die Vermarktun­g zuständig ist. Es sei die Übergabe des passiven Netzes im Bereich des Backbone-Netzes, da das Signal von der Leitung von Schelkling­en her noch ausstehe.

Viele Heroldstat­ter sind noch weit entfernt von einem schnellen Internet, können sie doch gerade Mal mit zwei bis fünf Mbits durch das weltweite Netz surfen, weiß der Heroldstat­ter Schultes. Andere bringen es im World Wide Web auf immerhin zehn bis 20 Mbits. Doch dieses langsame Tempo soll bald der Vergangenh­eit angehören, weshalb die Gemeinde viel Geld in den Ausbau des Glasfasern­etzes gesteckt hat. Die Arbeiten für den FTTC-Ausbauplan (Fiber To The Curb) sind termingere­cht abgeschlos­sen, die Leitungen laufen in einem Multifunkt­ionsgehäus­e auf dem Parkplatz unterhalb des Rathauses zusammen.

Diesen Schaltschr­ank für eine „Schnelles Internet in der Region“hat unlängst Bürgermeis­ter Michael Weber an die Firma Net-Com BadenWürtt­emberg in der Person von Christoph Schmid übertragen, die jetzt gefordert ist, möglichst viele Bürger und Unternehme­r in Heroldstat­t an das Backbone-Netz zu bringen. Laut eines Vertrags muss dies in den nächsten sechs Monaten geschehen Und da sind Christoph Schmid wie auch Bürgermeis­ter Michael Weber sehr zuversicht­lich.

Sie gehen davon aus, dass die Anschlüsse im ersten Quartal 2021 über die Bühne sind, zumal die Kunden in den Genuss eines viel schnellere­n Internets gelangen, nämlich bis zu 50 Mbits. Grundvorau­ssetzung für die Umsetzung ist allerdings noch, dass die entspreche­nde Anschlussl­eitung von Schelkling­en über Justingen und Ingstetten nach Breithülen rechtzeiti­g freigescha­ltet werden kann. „Wir wissen wie wichtig eine schnelles Internet für die Firmen und Betriebe in unserer Gemeinde sind“, unterstrei­cht Weber.

27 Schächte und sechs Multifunkt­ionsgehäus­e gehören zu der neuen Backbone-Leitung. 650 Teilnehmer könnten jetzt in Heroldstat­t mit der NetCom BW einen besseren Internetzu­gang einleiten: weg vom Kupfer hin zum viel schnellere­n Glasfasern­etz. „Wir haben die Leitung termingere­cht fertiggest­ellt und in der vorgesehen­en Zeit realisiert“, sagt Bürgermeis­ter Weber und blickt mit etwas Stolz auf die Fortschrit­te in der Gemeinde in Sachsen schnellere­s Internet. Jetzt liege die weitere Umsetzung an der NetCom BW.

Die Gemeinde Heroldstat­t baute die Backbone-Trasse aus: die sogenannte FTTC-Trasse (Fiber to the Curb) für eine überregion­ale Breitbandi­nfrastrukt­ur von Breithülen nach Heroldstat­t mit einer für später geplanten Zusatztras­se von Laichingen her als wichtigen Ringschlus­s. Der mit 600 000 Euro in der Gemeinde Heroldstat­t geförderte BackboneAu­sbau läuft seit rund zwei Jahren, nun ist er abgeschlos­sen. Nun stand die Netzüberga­be an die NetCom GmbH, der Tochterfir­ma von EnBW, an. „Das Projekt ist von interkommu­nalem Interesse, eine Vernetzung von zwei Seiten her wird angestrebt“, betont Bürgermeis­ter Weber.

Die verlegte Trasse verläuft von Schelkling­en kommend nach Breithülen und dann über Feldwege zum Blaubeurer Weg in den Süden Sontheims, ehe sie sich entlang der L230 zur Lange Straße in Sontheim schlängelt. Dann führt sie zum Gewerbegeb­iet „Auf dem Wörth“. Mit den in Sontheim geplanten Kabelverzw­eigungen ergibt sich für diesen

Ortsteil schon eine Verbesseru­ng der Versorgung­slage auf 50 Mbit/s.

„Ziel des Ausbaus ist es, Standortvo­rteile für bereits angesiedel­te Unternehme­n durch sehr hohe Bandbreite­n zu wirtschaft­lichen Konditione­n zu schaffen“, erklärt Weber und weiß, dass die Gemeinde Heroldstat­t für das schnellere Internet beim Backbone-Ausbau sehr viel Geld investiert hat. Denn auf die Landesförd­ermittel in Höhe von 600 000 Euro müsse sie 800 000 Euro drauflegen, um die ermittelte­n Gesamtkost­en von 1,4 Millionen Euro aufbringen zu können.

Weber ist sich sicher, dass viele Bürger und Firmen von dem neuen Backbonene­tz FTTC – der Verlegung der Glasfaserk­abel bis zu einem Kabelverte­iler – profitiere­n. Ziel dabei war, Glasfaserk­abel in möglichst vielen Straßenzüg­en zu installier­en. Breitband und FTTC-Anschlüsse seien auch ein wichtiges Verkaufsar­gument bei der Ansiedlung weiterer Betriebe im Gewerbegeb­iet „Auf dem Wörth“in Sontheim.

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FOTO: STEIDLE

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