Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Spekulationen um Torhüter der Spatzen
ULM (gioe) - Mit dem Ende der laufenden Saison in der Regionalliga Südwest endet auch eine Rückrunde für den SSV Ulm 1846 Fußball, die in mehrerer Hinsicht bemerkenswert war. Dass sie mit einem Abbruch endete, ist geschichtlich einmalig. Dass die Ulmer in fünf Monaten kaum spielten, ist es ebenso. Vom lange pausierten Trainingsbetrieb ganz zu schweigen.
Zu einem wesentlichen Teil endete die Spielzeit der Spatzen schon im Dezember des vergangenen Jahres. Danach standen sie nur zweimal unter Wettkampfbedingungen auf dem Fußballfeld: am 22. Februar in Pirmasens (0:0) und am 3. März daheim gegen Steinbach Haiger. Wenn man so will, war diese Partie also das Saisonfinale gegen einen attraktiven Gegner, garniert mit einem 2:1-Sieg. Dass es überhaupt nur zwei Saisonspiele in diesem Jahr gab, lag nicht nur an Corona. Ulm hatte im Frühjahr 2020 einen weiteren Feind: die Natur. Witterungsbedingt hatte es ein paar Spielverschiebungen gegeben.
Also beendeten die Spatzen auf Platz sieben ihre Saison. Das ist zwar ein Rang schlechter als vor einem Jahr, passt aber zum Auf und Ab, das die Ulmer vor allem in der Hinrunde mitgemacht haben. In einem Fazit vor der Winterpause im Dezember sagte der Sportvorsitzende Anton Gugelfuß unserer Zeitung: „Nach sieben Spieltagen war schon klar, dass es nicht nach oben reicht.“
Der SSV Ulm 1846 kam im Saisonverlauf immer besser in Fahrt, das Team steckte zwei Auftaktniederlagen gegen Offenbach und Elversberg weg und auch eine Serie von vier Liga-Niederlagen im September. In den elf darauf folgenden Partien bis zum Saisonende verloren sie nur noch zweimal. Dass sie den enteilten und verdient aufgestiegenen Saarbrückern nicht mehr gefährlich werden konnten, war aber auch klar. So sollte sich der Fokus auf den WFV-Pokal richten, in dem die Spatzen aktuell noch im Viertelfinale gegen den FV Ravensburg stehen. Offiziell soll der Pokalwettbewerb zu Ende gespielt werden. Ob das realistisch ist, bleibt aber fraglich. In Ulm blickt man deshalb lieber auf die kommende Saison, die frühestens am 1. September starten soll.
Anfang Juli möchten die Ulmer mit der Vorbereitung darauf beginnen. Dann, so hoffen sie, wird auch wieder ein Mannschaftstraining mit Körperkontakt möglich sein. Unserer Redaktion sagte Ulms sportlicher Leiter Stephan Baierl, dass es in Bayern Signale gebe, dass dort normale Trainings in naher Zukunft möglich werden könnten.
Zudem beginnt die Zeit der Kaderplanung und Gerüchte. Eine dieser Spekulationen betrifft das Ulmer Tor. Demnach sind die Spatzen am Uerdinger Keeper René Vollath interessiert. Das wollte Baierl nicht kommentieren, aber ins Bild passt, dass wohl die Ersatztorhüter Jerome Weisheit und David Hundertmark Ulm verlassen werden. Außerdem steht anscheinend der Abschied von Nico Gutjahr bevor.