Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Nachfrage für Hausnotruf sinkt
Trotz Krisenzeit stellt das DRK den Rückgang fest
REGION (sz) - Ältere Menschen, chronisch Kranke und Menschen mit Behinderungen gehören zur CoronaRisikogruppe und sollen möglichst zu Hause bleiben, um sich nicht mit dem Virus anzustecken. Besuche sind auf ein Minimum eingeschränkt. Darunter leiden vor allem Alleinstehende.
„Unser Hausnotruf gibt ihnen und ihren Angehörigen aber die Sicherheit, dass im Notfall schnell und zuverlässige Hilfe kommt“, sagt Jürgen Dumler vom DRK-Kreisverband Ulm. Er stellt allerdings fest, dass die Nachfrage nach neuen Geräten im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie zurückgegangen ist. „Wir spüren deutlich, dass die Menschen sehr vorsichtig geworden sind und offenbar Angst haben, jemanden in die Wohnung zu lassen, um das System zu installieren.“Das sei aber problemlos in der gebotenen Distanz möglich.
Alle notwendigen Daten könnten vorab telefonisch oder schriftlich übermittelt werden. Die Techniker könnten beim Installieren ohne Schwierigkeit den nötigen Sicherheitsabstand einhalten. „Auch in kleinen Wohnungen finden wir einen Weg“, versichert Dumler. Er weiß, dass eingeschränkte soziale Kontakte gerade bei älteren Menschen zu Depressionen, Trauer und Ängsten führen können.
Da finden es viele beruhigend zu wissen, dass sie beispielsweise nach einem Sturz oder bei einem medizinischen Notfall den Knopf drücken und Hilfe anfordern können. Wenn sie nicht mehr sprechen können, alarmiert die Zentrale, bei der Adresse
und alle relevanten gesundheitlichen Daten des Teilnehmers hinterlegt sind, automatisch den Rettungsdienst.
Manche Alleinstehenden haben zusätzlich die „Sicherheitsuhr“gewählt: Sie drücken regelmäßig eine Taste, mit der sie bestätigen, dass es ihnen gutgeht. Bleibt das aus, versucht die Zentrale Kontakt mit dem Teilnehmer aufzunehmen. Sollte das nicht gelingen, schaut ein DRK-Mitarbeiter vor Ort nach, ob alles in Ordnung ist. Es komme auch hin und wieder vor, dass Alleinlebende die Zentrale anrufen, weil sie mit jemandem sprechen möchten, sagt Dumler. Optimal fände er, wenn Einsame, die das wünschen, regelmäßig angerufen würden. Derzeit werde beim DRK-Kreisverband über ein Konzept dazu nachgedacht.