Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Neun Senioren sterben im Altenheim
OBERDISCHINGEN (reis) - Nach dem Ausbruch des Coronavirus im Altenheim St. Hildegard in Oberdischingen sind mittlerweile neun erkrankte Senioren verstorben. Die Opfer gehörten laut Mitteilung des Landratsamts Alb-Donau-Kreis zu den 27 Bewohnerinnen und Bewohnern, die bereits Anfang Mai positiv getestet wurden. Über den Gesundheitszustand der 18 anderen Erkrankten ist nichts bekannt. Weitere Infizierte kamen bislang nicht hinzu, allerdings ist die Zahl der betroffenen Beschäftigten von 15 auf 16 gestiegen.
Beide Personengruppen seien in den vergangenen Wochen regelmäßig auf das Virus getestet worden, erklärt Andreas Blersch, persönlicher Referent von Landrat Heiner Scheffold. Die Tatsache, dass die Zahl der Infizierten nahezu unverändert blieb, spreche dafür, dass die ergriffenen Maßnahmen Wirkung zeigen. Im Pflegeheim seien verschiedene Wohnbereiche für Infizierte, für Kontaktpersonen und für Nicht-Infizierte geschaffen worden. So wurden neben Abstands- und Hygieneregeln vor jedem Wohnbereich Schleusen installiert. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oberdischingen als Ortspolizeibehörde funktioniere gut, teilt Blersch mit.
Bürgermeister Friedrich Nägele kehrte diese Woche vom Kurzurlaub zurück und hatte daher persönlich zuletzt wenig Kontakt zum Seniorenheim. „Bei solchen Entwicklungen kann man nur erschrecken“, erklärte er im Telefonat mit der „Schwäbischen Zeitung“. Er müsse sich nun erstmal wieder ein persönliches Bild von der aktuellen Lage in der Einrichtung machen. Allerdings ist auch für ihn der Umstand, dass die Gesamtzahl der Infizierten seit Bekanntwerden des Corona-Ausbruchs nur geringfügig von 42 auf 43 angestiegen ist, ein Zeichen dafür, dass die mit dem Gesundheitsamt, der Heimleitung und dem Betreiber des Heims abgestimmten Schutzmaßnahmen greifen.