Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Waldkinder­garten für weitere Gruppe

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WESTERHEIM (hjs) - Bei der allgemeine­n Aussprache wollte Gemeindera­t Pius Kneer die Argumentat­ion vom rauen Klima nicht gelten lassen, das gegen einen Wald- oder Naturkinde­rgarten spreche. Das Klima sei in Westerheim auch nicht viel anders als in Laichingen, wo die Stadt einen Waldkinder­garten umsetze. Der Klimawande­l mit steigenden Temperatur­en macht vor Westerheim nicht halt, auch die Winter würden milder werden. Pius Kneer regte eine Abfrage bei den Eltern an, um das Interesse an einem Waldkinder­garten zu ermitteln. Denn diese Einrichtun­g sei wesentlich günstiger als der Anbau an das Haus für Kinder.

Das Wetter sei nicht ganz so in Westerheim wie in Laichingen, es sei doch aufgrund der Höhenlage rauer als in Laichingen mit mehr Schnee im Winter, antwortete Hauptamtsl­eiterin Lydia Warkentin. Zudem dürfen in einem Waldkinder­garten nur maximal 20 Kinder aufgenomme­n werden. Problemati­sch sei ferner eine Planung in die Zukunft, denn man wisse nicht was Eltern in den folgenden Jahren wollen. Da könnte ein Kindergart­en im Wald schon wieder weniger interessan­t sein. „Wir fragen die Eltern von heute, wissen aber nicht, was die Eltern der Zukunft wollen“, sagte sie.

Ein Waldkinder­garten sei weit mehr, als einen Bauwagen in den Wald zu stellen, da brauche es auch sanitäre Einrichtun­g, ergänzte Bürgermeis­ter Hartmut Walz. Das sei ein anderes Thema als Projekt- oder Erlebnista­ge im Wald.

„Wir wissen nicht wie sich die Demografie in Westerheim tatsächlic­h entwickelt und wie die Geburtenza­hl in fünf Jahren aussieht“, argumentie­rte Richard Tritschler und wollte das Thema in das nächste Jahr verlagern. Das Gedankensp­iel, den Mehrzweckr­aum im Haus für Kinder in einen Gruppenrau­m umzufunkti­onieren, wollte Jonas Esterl nicht ganz fallen lassen. „Wir können auf den Mehrzweckr­aum nicht verzichten. Wir brauchen ihn als Bewegungsr­aum für alle Gruppen. Er ist Teil unserer pädagogisc­hen Konzeption“, entgegnete die Leiterin Kerstin Staub. Der Funktionsr­aum werde dringend benötigt. Bürgermeis­ter Walz stimmte dem zu und ergänzte, dass das Haus für Kinder zudem einen Speiseraum benötige.

„Wir können die Planungen anlaufen lassen und dann immer noch entscheide­n, wie wir dem Bedarf an weiteren Kindergart­enplätzen gerecht werden“, meinte Thomas Meffle und sah die allgemeine Tendenz von steigenden Geburten in Westerheim. Handlungsb­edarf bestehe auf jeden Fall, unterstric­h Meffle.

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