Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ausstellungsleiterin verlässt Ulm
Katharina Ritter nimmt Abschied vom Kunstverein
ULM (flx) - Mit einer Ausstellung zur angewandten Kunst startete Katharina Ritter im Juni 2017 ihre Arbeit als Ausstellungsleiterin des Ulmer Kunstvereins. Nun wird die 37-jährige Ulm schon wieder verlassen – zugunsten der Künstlerkolonie Worpswede, wo sie als Ausstellungsleiterin Teil der Neukonzeption des legendären Künstlerdorfes wird. In Ulm schaffte Ritter es in kürztester Zeit, die von Vorgängerin Monika Machnicki gesetzten Qualitätsansprüche nicht nur fortzuführen, sondern dem altehrwürdigen Verein frischen Wind um die Nase wehen zu lassen.
Eine enge Vernetzung in der lokalen Kultur und eine daraus resultierende steigende Wahrnehmung des Kunstvereins gehören ebenso zu ihren Leistungen wie das wohldurchdachte Ausbrechen aus den (einst) geltenden Regeln des Ausstellungsbetriebs. Da fanden sich neben starken Auftritten von Malern und Zeichnern immer wieder Positionen interdisziplinärer Art: Mit Hojin Kang oder Naomi Liesenfeld wurden die Ulmer auf Möglichkeitsräume der aktuellen Kunst aufmerksam gemacht, für die man sonst in die Kunstmetropolen reisen muss. Das angestrebte Verjüngen der Ausstellenden gelang überzeugend: Junge internationale Positionen wie etwa Mert Akbal oder Tom Anholt konnten nach Ulm gelockt werden.
Ritter gehe „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, wie sie sagt. Die neue Stelle in Worpswede tritt sie bereits Anfang April an. Sie habe gerne in Ulm gearbeitet. Für die Zusammenarbeit mit den lokalen Kulturschaffenden wie auch der Ulmer Kulturabteilung findet sie lobende Worte: „Das war ein sehr gutes Zusammenarbeiten, das viel Freude gemacht hat.“
Einen letzten Auftritt wird Ritter in Ulm noch hinlegen: Als Kuratorin hat sie die im Mai eröffnende künstlerische Auseinandersetzung mit dem Ulmer Heiligtum Albrecht Berblinger verantwortet. Man darf wie bei Ritter gewohnt auf ungewöhnliche Einsichten und Betrachtungen gespannt sein.