Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Liebe Follower, bitte folgen!
Da staunte der Biberacher SPDAbgeordnete Martin Gerster nicht schlecht, als er eine EMail vom Regierungspräsidenten aus Tübingen bekam. Klaus Tappeser bittet die „sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete“, die Landrätin und die Landräte, die Damen und Herren Oberbürgermeister und die Bürgermeister höflich, den Social-Media-Auftritten des Regierungspräsidiums zu folgen oder diese zu abonnieren. Und vielleicht auch Freunde dazu einzuladen. Schließlich will man mit Facebook, Twitter und Co. noch direkter informieren und Zielgruppen ansprechen, „die wir über klassische Medien wie Zeitung, Radio oder Fernsehen nicht oder nur schwer erreichen“.
Klar, da gehören Abgeordnete, Bürgermeister und Landräte unbedingt zur Kerntruppe. Sie finden das bestimmt total cool. Und lernen können sie auch noch was, schließlich gibt es auf Tappesers Twitter-Account sogar nützliche Tipps, wie man erkennt, ob ein Ei frisch ist oder nicht, wenn man es in ein Glas Wasser legt. Da Klaus Tappeser auf Facebook 553 Abonnenten hat und das ausbaufähig scheint, weist Pressesprecher Dirk Abel auch auf diese private Seite hin. Im Gegenzug ist das Regierungspräsidium natürlich bereit, den Auftritten der Damen und Herren Landräte und Abgeordneten zu folgen und diese auch weiterzuempfehlen. Ach ja, und was das Ei angeht, sind die 550 Follower auf Twitter klüger geworden: „Das frische Ei sinkt nach unten auf den Boden. Das alte Ei schwimmt an der Wasseroberfläche, weil die Luftblase unter der Schale größer ist.“Hauptsache, es kommt nicht zur Filterblase. (sal)