Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Die Première Dame ist unentbehrlich
Für ihren Ehemann spielt Brigitte Macron auch politisch eine wichtige Rolle
PARIS (lon) - Hinter den Kulissen spielt Brigitte Macron eine wichtige Rolle im französischen Präsidentenpalast. „Die Unentbehrliche“nennt der „Parisien“die einstige Französisch-Lehrerin, die mehr ist als nur eine First Lady. „Je härter ihr Mann auftritt, desto wichtiger werden das Lächeln und das ruhige Wohlwollen der Première Dame“, kommentiert die Zeitung.
„Das ist nicht nur ein Paar, sondern auch ein Team“, sagt der Fernsehmoderator Stéphane Bern, der zu den Vertrauten der Macrons gehört. „Er testet seine Ideen an ihr. Sie hat ihn aufgebaut und sie ist sein erster Sparringspartner“, ergänzt ein Minister. Brigitte Trogneux hatte das Talent ihres hochbegabten Schülers schnell entdeckt und begleitete seine politische Karriere von Anfang an. Dabei musste die dreifache Mutter und siebenfache Großmutter, die seit elf Jahren mit dem einstigen Investmentbanker verheiratet ist, viel Häme wegen ihres Alters über sich ergehen lassen. Besonders erniedrigend war die Bemerkung von Donald Trump, der im vergangenen Jahr machohaft sagte: „Du bist noch gut in Schuss.“Brigitte Macron nimmt solche Kommentare äußerlich ruhig hin.
In Frankreich ist sie beliebter als ihre Vorgängerinnen Valérie Trierweiler und Carla Bruni. Rund 200 Briefe bekommt die First Lady jeden Tag von Menschen, die über ihre Nöte berichten. Einmal pro Woche fährt Brigitte Macron von den Medien unbeobachtet aufs Land, um sich über die Probleme der Menschen zu informieren. Meist geht es bei den Besuchen um die Themen Bildung und Behinderung, die ihr besonders am Herzen liegen. Ansonsten begleitet die 65-Jährige ihren Mann häufig auf Auslandsreisen wie zuletzt in die USA. In Frankreich war das Präsidentenpaar im ersten Amtsjahr nur zweimal offiziell zusammen unterwegs – und zwar immer dann, wenn der Präsident in den Umfragen etwas absackte.