Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Der Weg zu einer Stammzellenspende führt über die Typisierung
In Baden-Württemberg gibt es insgesamt vier regionale Stammzellspenderdateien. Die Deutsche Stammzellspenderdatei Süd (DSSD Süd) mit Hauptsitz in Ulm ist mit rund 80 000 registrierten möglichen Spendern die größte in BadenWürttemberg. Darüber hinaus kann man sich auch in Freiburg, Mannheim und Heidelberg registrieren lassen. Neben den vier badenwürttembergischen Spenderdateien gibt es 22 weitere Spenderdateien in Deutschland, von denen die meisten regional arbeiten und in der Stiftung Knochenmark- & Stammzellspende Deutschland vernetzt sind. Eine davon ist die Stiftung Aktion Knochenmarkspende Bayern (AKB) mit 310 000 potenziellen Spendern.
Die Spenderdateien sind in erster Linie für die Spenderseite zuständig. nach passenden Spendern und die Vermittlung der Daten übernehmen Sucheinheiten und das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) in Ulm.
Das deutsche KnochenmarkspenderRegister ist das mit Abstand größte in Europa. Rund 5000 der fast 7000 Stammzellspenden im Jahr 2017 kamen Patienten im Ausland zugute. Seit Gründung des ZKRD 1992 haben sich die vermittelten Spenden fast vertausendfacht. Typisieren lassen kann sich bei der DSSD Süd jeder gesunde und mindestens 50 Kilogramm schwere Mensch im Alter von 18 bis 60 Jahren. Neuregistrierungen sind bis zum 55. Lebensjahr möglich. Bei der AKB kann sich jeder gesunde Mensch zwischen 17 und 45 Jahren registrieren lassen. Beide Spenderdateien veranstalten immer wieder lokale Typisierungsaktionen.
Die Einrichtungen werben und typisieren neue Freiwillige, verwalten deren Daten und kümmern sich vor, während und nach der Stammzellentnahme um die Spender. Die Patienten wiederum werden von speziellen Transplantationseinheiten betreut. Die Suche
Außerdem ist eine Typisierung bei den jeweiligen Blutspendeterminen des Deutschen Roten
Kreuzes oder des Bayerischen Roten Kreuzes oder mit einem TypisierungsSet möglich, das online unter www.stammzellenspenderdatei.de oder unter www.akb.de angefordert werden kann. Wer bereits bei einer anderen Datei registriert ist, sollte sich kein zweites Mal typisieren lassen, die Gewebemerkmale sind dann bereits beim Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland gespeichert.
Auch wer aus verschiedenen Gründen nicht als Spender infrage kommt, kann die Lebensretter unterstützen: Eine Typisierung kostet zwischen 40 und 50 Euro. Um die Datei zu erhalten und zu erweitern, sind die Spenderdateien auf Geldspenden angewiesen. (anmu)