Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Rekultivierung sorgt in Justingen/Ingstetten für Unmut
Die ehemaligen Panzerstellungen auf der Schachenheide werden zurückgebaut
JUSTINGEN - Bei der Ortsgruppe Justingen/Ingstetten des Schwäbischen Albvereins kann man es immer noch nicht so richtig fassen, was auf der Schachenheide passiert ist. Derzeit laufen auf der Fläche Rekultivierungsmaßnahmen und auch die Panzerstellungen kommen dabei unter Beschuss und werden zurückgebaut. Dabei war eigentlich klar, dass die als Zeitzeugen erhalten bleiben sollten. Die Ortsgruppe kümmert sich seit 1993 um die Heide, eine ursprüngliche Kulturlandschaft, die über mehrere Jahrhunderte von Schafen beweidet wurde. Am Donnerstagabend waren die ehemaligen Panzerstellungen samt der Rekultivierungsmaßnahmen auf der Heide Thema im Ortschaftsrat.
Es sei überraschenderweise festgestellt worden, dass durch die Forstwirtschaft einige Panzerstellungen zurückgebaut worden sind – ohne das jemand damit beauftragt wurde. „Uns ist da Fläche abhanden gekommen“, berichtete der stellvertretende Vertrauensmann der Ortsgruppe, Markus Kempf. Zum großen Teil seien Pflasterungen rausgenommen worden. „Die Flächen wollen wir nun natürlich der Natur wieder zurückgeben“, sagte Ortsvorsteher Jürgen Stoll und verwies auf den Schäfer, der regelmäßig die Schachenheide beweidet. Die restlichen Stellungen, also die, die noch nicht zurückgebaut wurden, sollen erhalten bleiben. Das betrifft ungefähr jede zweite.
Das Material aus den Panzerstellungen, es wurden etliche Quadratmeter Pflastersteine entfernt, sollte eigentlich für Selbstabholer zur Verfügung gestellt werden, berichtet Markus Kempf im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“weiter. Soweit, so normal. „Aber es wurde niemand darüber informiert, wann das passieren soll und verteilt hat derjenige, der dafür verantwortlich war, wohl auch nur an sich selber“, so Kempf erbost weiter.
Letztendlich mussten die Mitglieder des Ortschaftsrates die Situation so akzeptieren, wie sie ist. „Die jetzigen Stellungen samt der Pflasterungen sollen als Zeitzeugen bestehen bleiben und dem Schäfer zugänglich sein“, erklärte Ortsvorsteher Stoll während der Beschlussfassung zum weiteren Vorgehen auf der Schachenheide. Weiter beschloss der Ortschaftsrat, dass die Stellungen im südöstlichen Bereich der Schachenheide weiter zurückgebaut werden könnten, insofern dies finanziell verhältnismäßig sei. Die Ortschaftsräte folgten dem geschlossen und stimmten einhellig für die weiteren Rekultivierungsmaßnahmen.