Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ehinger MainzelmännchenAmpel droht das Aus
Die Stadt Ehingen wird aufgefordert, die Ampelfiguren auszutauschen
EHINGEN - Die MainzelmännchenAmpel, die Ende September in Ehingen in Betrieb genommen wurde, steht bereits jetzt vor dem Aus. Die Landesverwaltung fordert die Stadt Ehingen auf, die Symbole auszutauschen. Eine Mainzelmännchen-Ampel ist laut Straßenverkehrsordnung nicht zulässig.
„Die Stadt Ehingen musste die Mainzelmännchen-Ampel wieder abbauen“, schreibt der Pferdle-undÄffle-Club, der selbst seit Monaten für eine Ampel mit Äffle und Pferdle kämpft, in einer Pressemitteilung. „Das Mainzelmännchen-Symbol wurde nicht entfernt“, erklärt dagegen Bettina Gihr, Pressesprecherin der Stadt Ehingen, am Freitag – und davon kann man sich selbst in der Spitalstraße überzeugen. „Im Übrigen konnten wir feststellen, dass die Ampel rege genutzt wird, insbesondere Kinder freuen sich über das nette Symbol“, teilt Gihr mit.
Doch wie lange noch? Dirk Abel, Pressesprecher beim Regierungspräsidium Tübingen, bestätigt, dass es eine Anweisung von der Landesverwaltung an die Stadt Ehingen gebe, das Mainzelmännchen-Symbol auszutauschen. „Wir sind in die Geschichte involviert“, erklärt er. Doch noch könne er keine detaillierten Informationen zu der Sache geben, denn noch würden Details überprüft. Es gehe um den rechtlichen Rahmen, denn strenggenommen ist das Mainzelmännchen-Symbol nicht mit der Straßenverkehrsordnung in Einklang zu bringen. Darin sind andere Figuren als der übliche stehende oder schreitende Fußgänger nicht vorgesehen.
Ausnahmeregelungen in anderen Städten
„Wir finden das schade“, sagt Klaus Winter, Vorsitzender des Pferdleund-Äffle-Clubs. Ehingen habe den Anfang gemacht bei der Umsetzung alternativer Ampelsymbole in Baden-Württemberg. Die so sehr erhoffte Pferdle-und-Äffle-Ampel in Stuttgart wurde jetzt auch abgelehnt. In Städten anderer Bundesländer wurden hingegen Ausnahmeregelungen getroffen. In Mainz etwa können sich Schüler seit Längerem über Mainzelmännchen-Signale freuen.
Warum so etwas im Ländle nicht möglich sei, könne und wolle ihnen keiner sagen, sagt Winter. „Die Baden-Württemberger halten sich eben besonders strikt ans Gesetz.“Nicht umsonst sage man: „In Berlin werden Gesetze gemacht, in Baden-Württemberg umgesetzt.“
Der Pferdle-und-Äffle-Club hofft derweil weiter auf eine Änderung der Straßenverkehrsordnung mit dem Zusatz, dass auch alternative Figuren auf Ampeln möglich sind und diese auch beachtet werden müssen.