Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Enttäuschter Stich attackiert DTB
HAMBURG (SID) - Das frühere Tennis-Ass, der heutige Turnierdirektor Michael Stich (48), hat nach dem Verlust der Lizenz für das traditionelle Sandplatzturnier am Hamburger Rothenbaum die Vergabe durch den Deutschen Tennis Bund (DTB) kritisiert. Bei der Lizenzvergabe für die German Open ab 2019 sei „sicherlich nicht alles so gelaufen, wie man sich das bei einem vernünftigen Verfahren gewünscht hätte“, sagte er, „ich glaube nicht, dass es transparent war.“
Nach zehn Jahren richtet Stich 2018 die Sandplatzveranstaltung an der Elbe zum letzten Mal aus, danach übernimmt der Österreicher PeterMichael Reichel für zunächst fünf Jahre die Lizenz – das hatte der DTB am vergangenen Wochenende entschieden. Und der ehemalige Wimbledon-Sieger Stich und sein Geschäftspartner Detlef Hammer fühlen sich hintergangen. „Allein die Tatsache, dass ich vor mehreren Wochen gefragt wurde, ob ich bereit wäre, für einen anderen Ausrichter als Turnierdirektor zu arbeiten, lässt uns daran zweifeln, dass das ganz fair abgelaufen ist.“
Zudem prangerte Stich an, dass sein letztes Angebot in Höhe von 670 000 Euro nicht mehr berücksichtigt worden sei, zudem seien den DTB-Gremien vor der Entscheidung offenbar falsche Zahlen vorgelegt worden. „Ich muss für mich feststellen, dass der DTB mit mir nicht arbeiten möchte“, sagte Stich, der ausschloss, unter einem anderen Ausrichter als Turnierdirektor zu arbeiten. Zwar sei er „überrascht“und „enttäuscht“, dass er die „erfolgreiche Arbeit nicht fortführen“dürfe, aber „es ist klar, dass wir die Entscheidung akzeptieren“.