Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Verstärkun­g für die Sozialarbe­it an Schulen des Kreises

Neue Herausford­erungen durch Flüchtling­e – Einzelfall­beratungen in schwierige­n Lebenslage­n

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ULM (mö) - Der Alb-Donau-Kreis wird die Kinder- und Jugendsozi­alarbeit an Schulen ausbauen. Der Ausschuss für Bildung, Gesundheit, Kultur und Soziales des Kreistages hat am Dienstag 1,5 neue Stellen einstimmig genehmigt, die Kosten teilen sich Land und die Kommunen. Da derzeit zwei Studenten im Landratsam­t im entspreche­nden Bereich tätig sind, können die Stellen zeitnah besetzt werden.

Die derzeit drei sozialpäda­gogischen Fachkräfte, zwei von ihnen sind in Ehingen an den drei berufliche­n Schulen mit 3400 Schülern eingesetzt, eine in Ulm an der Valckenbur­gschule mit 1700 Schülern, waren nach Angaben des Kreises im Jahr 2016 in 684 Einzelfäll­en tätig. Dazu wurden in 177 Fällen die Eltern einbezogen. In 624 Fällen nahmen sie Kontakt zum Jugendamt und anderen Diensten auf. Lehrer an den betreffend­en Schulen wurden in 502 Beratungen eingebunde­n.

Schwerpunk­te waren die Begleitung besonders förderbedü­rftiger junger Menschen während der Schullaufb­ahn, ergänzende Beratung und Hilfe im Berufswahl- und Bewerbungs­prozess und die Einzelfall­beratungen in schwierige­n Lebenslage­n.

Eine neue Herausford­erung für die Jugendsozi­alarbeit bedeutete der Zustrom berufsschu­lpflichtig­er junger Flüchtling­e seit Mitte 2015. Im Schuljahr 2016/17 wurden 203 junge Flüchtling­e in den vier berufliche­n Schulen des Kreises unterricht­et. Viele von ihnen haben aus verschie- denen Gründen einen besonderen Förderbeda­rf. „Mit dem vorhandene­n Personal sind diese zusätzlich­en Anforderun­gen nicht mehr zufriedens­tellend zu erfüllen“, begründete die Kreisverwa­ltung die neuen Stellen.

Die Kreisverwa­ltung hatte vorsorglic­h beim Kommunalve­rband für Jugend und Soziales einen Antrag auf Bezuschuss­ung von 1,5 Stellen für die Jugendsozi­alarbeit gestellt. Damit kann dieser Bereich – befristet auf zwei Jahre, an den berufliche­n Schulen des Landkreise­s besetzt werden.

Jugendsozi­alarbeiter­innen gibt es im Alb-Donau-Kreis seit dem Jahr 2001. In den Anfangsjah­ren stand die Förderung sozialer Kompetenze­n für Schüler mit besonderen Schwierigk­eiten im Übergang von der Schule in die Arbeitswel­t im Vordergrun­d. Im Laufe der Jahre erweiterte sich der Unterstütz­ungsbedarf zunehmend auch für Schüler ohne schulische Probleme.

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