Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Experimente in der Hexenküche
Die Ausbildung zum Brauer und Mälzer in Deutschland ist weltweit einzigartig – und hoch geschätzt
Klar mag er Bier. „Besonders das Weißgold, aber eigentlich alle unsere Sorten“. Das allein war aber nicht ausschlaggebend, dass Felix Rieder bei der bayerischen Brauerei Meckatzer im Allgäu die Ausbildung zum Brauer und Mälzer gemacht hat. Das mittelständische Familienunternehmen mit etwa 130 Mitarbeitern stößt pro Jahr rund 170 000 Hektoliter Bier aus. „Ich habe mich schon als Schüler ans Bierbrauen gewagt. Die Technik hat mich fasziniert“, erzählt der 21-Jährige. Im Mai war er „ausgelernt“. Drei Jahre hat der junge Mann nach seinem Abitur in die Ausbildung investiert und jetzt verdient er, wie er selbst sagt „richtig gut.“ hat, aber das ist die erste, die ich hier erlebe“. Früher wäre das Brauwesen einmal Frauensache gewesen, aber das sei lang her und würde man nicht mehr merken. Bei Me-ckatzer bekommen die Auszubildenden früh Verantwortung. In der „Hexenküche“, einer selbst gebauten kleinen Brauanlage, dürfen sie eigene Versuche starten. „Das motiviert ungemein“, sagt Fabert.
Ein Quali oder Werkrealschulabschluss genügen für den Beruf, die mittlere Reife wird empfohlen, bei Meckatzer haben die meisten Auszubildenden Abitur. Wer Mathe, Physik, Biologie und Chemie gern macht, hat Vorteile. 50 bis 60 Azubis hat Fabert schon ausgebildet. „Unsere Brauer und Mälzer – und allgemein die deutschen – genießen einen hervorragenden Ruf – und alle haben nachher die besten Chancen.“Betriebsbraumeister, Brautechniker oder Diplombraumeister: Die Aufstiegsund Weiterbildungsangebote sind vielfältig, egal ob bei „Doemens“, den technischen Unis oder den IHKs.