Risse in der Herrgottsruhkapelle
Kirche Im Mauerwerk des Gotteshauses zeigen sich Schäden. Dies sei aber kein Grund zur Besorgnis, hieß es bei der Jahreshauptversammlung des Fördervereins
Mickhausen Auch zehn Jahre nach seiner Gründung geht dem Förderverein, der sich das ganze Jahr über um die Herrgottsruhruhkapelle hoch über Mickhausen kümmert, die Arbeit nicht aus. Das wurde jetzt ein weiteres Mal bei der Jahreshauptversammlung im Schlosshofsaal deutlich. Auch wenn – bedingt durch die anhaltende Corona-Lage – alle traditionellen Veranstaltungen im Jahreslauf auch heuer nicht stattfinden konnten, gab es für den rührigen Vereinsvorstand um Vorsitzende Margit Vogel in und um die Kapelle wieder viel zu tun. Ihr ausdrücklicher Dank galt „Kapellenpflegerin“Monika Rinke und ihrem Team, die sich das ganze Jahr über um den Schmuck und die Sauberkeit der Kapelle kümmern. Vor allem der Blumenschmuck im Wechsel der Jahreszeiten sei ein Aushängeschild der Herrgottsruhkapelle.
Ein Dauerbrenner ist seit Jahren der Kampf gegen den Holzwurm, der in den zehn Bankreihen des hölzernen Gestühls einen reich gedeckten Tisch vorfindet. Die Mitglieder des Fördervereins sind besorgt, dass der Holzwurm von den Bänken auf die kunstvoll geschnitzten Kreuzwegstationen an den Innenwänden der Kapelle überspringt. Mit dem Auslegen von präparierten Haselnüssen wurde heuer ein neuer
Versuch unternommen, dem Schädling Herr zu werden. Allerdings lasse ein durchschlagender Erfolg auch mit dieser neuen biologischen Methode noch auf sich warten.
Ein Thema, das im Vereinsvorstand, aber auch von besorgten Besuchern der Kapelle immer wieder diskutiert wird, sind die inzwischen gut sichtbaren Risse im Putz an den teilweise zugemauerten Fensteröffnungen im Langhaus. Doch Architekt Roland Rieger gab Entwarnung. Diese harmlosen Risse seien bei einem über 330 Jahre alten Gebäude, das auf einer Seite offen, und
somit das ganze Jahr Wind und Wetter ausgesetzt ist, völlig normal. „Das Mauerwerk unserer Kapelle arbeitet. Auch wenn wir die Risse heute beseitigen und zuspachteln, treten sie morgen wieder zutage.“Die Statik des Gebäudes sei jedenfalls nicht gefährdet, beruhigte der Architekt. Im wahrsten Sinn des Wortes müsse man in dieser Frage „die Kirche im Dorf lassen“. Auch Baumängel im Zuge der Generalsanierung vor zehn Jahren schloss Rieger aus.
Für rund 1800 Euro wurden die Alarmanlage der Kapelle optimiert und eine neue Videoüberwachung installiert, nachdem das frei zugängliche Gotteshaus auf der Anhöhe östlich der Mickhauser Pfarrkirche in der Vergangenheit immer wieder durch Vandalismus beschädigt wurde. Wie Bürgermeister Mirko Kujath berichtete – die Kapelle befindet sich im Besitz der Gemeinde –, hat sich die neue Videoüberwachung bereits bezahlt gemacht. Mit ihrer Hilfe konnte nach langen Ermittlungen der Polizei letztlich ein Trio dingfest gemacht werden, das im vergangenen Herbst und Winter zahlreiche Kapellen in der Region zwischen dem Allgäu und dem Augsburger Land heimgesucht und deren Opferstöcke aufgebrochen hatte. Auf der Agenda der Kapellenräuber stand auch die Herrgottsruhkapelle in Mickhausen. Beim Auskundschaften des Objektes wurde das Trio von der Überwachungskamera gefilmt. Nicht zuletzt mithilfe dieser Aufzeichnung konnten die Täter identifiziert und festgenommen werden. Zum Aufbruch des Opferstocks kam es dann nicht mehr.
Schatzmeisterin Rosemarie Lay berichtete von einem soliden finanziellen Polster in der Kasse. Davon seien 1200 Euro für die laufenden Kosten des Unterhalts der Kapelle an die Gemeinde überwiesen worden. Derzeit zählt der Förderverein 111 Mitglieder.