Strafanzeige im Fall Gurlitt bleibt in München
Die Strafanzeige gegen den Augsburger Richter Johannes Ballis in Folge der Beschlagnahmung des sogenannten Schwabinger Kunstfunds soll von der Münchner Staatsanwaltschaft I bearbeitet werden. Dies erklärte auf Anfrage unserer Zeitung Klaus Ruhland, Pressesprecher der Generalstaatsanwaltschaft in München, der die Anzeige zugegangen war. Durch sie wollen der Rechtsanwalt Johannes Wasmuth und der Jura-Professor Thomas Hoeren untersucht wissen, ob die Beschlagnahmung der Sammlung Cornelius Gurlitt im Jahr 2012 ein Straftatbestand im Sinne der Verfolgung eines Unschuldigen war. Damals war Johannes Ballis als Augsburger Staatsanwalt mit dem Fall befasst. Zu der Entscheidung der Generalstaatsanwaltschaft in München erläutert Klaus Ruhland: „Strafanzeigen belässt man nicht bei der Ausgangsstaatsanwaltschaft, sondern weist sie einer anderen Staatsanwaltschaft im Bezirk zu.“
(rh)
Bezirksverwaltung. Dann im weitesten Sinne die Mitwirkung an allem, was die Heimatpflege betrifft. Wir sind zum Beispiel berechtigt, Stellungnahmen bei Bauvorhaben abzugeben. Wir haben relativ wenige konkret definierte Pflichtaufgaben. Vieles liegt im Bereich von Forschen und Vermitteln.
Man beschreibt Sie als jung und dynamisch: Wie viel Elan und Lust auf Neues steckt in Ihnen?
Lang: Viel. Ich gehe gern zur Arbeit. Ich hatte immer das große Glück, dass einerseits Interesse und Hobby mit dem Beruf andererseits zusammenfallen. Ich habe Lust, mit Menschen zu kommunizieren. Für mich ist hier vieles neu, selbst Formate, die vor dreißig Jahren eingeführt wurden, sind für mich zum Teil neue Themen. Ich werde nicht alles umkrempeln, denn das, was mein Vorgänger Peter Fassl angepackt hat, war solide, verdienstvoll und gut.
In 33 Amtsjahren hat Bezirksheimatpfleger Fassl große Fußstapfen hinterlassen: Wie gehen Sie damit um?
Lang: Er hat mir verboten zu sagen, ich träte in große Fußstapfen. Aber Dr. Fassl hat wirklich beachtliche gegenüber Kirche und Religion. Wir können diesen Wandel nicht aufhalten und nur geringfügig beeinflussen. Wir können ihn bestenfalls begleiten und dokumentieren.
Ergibt sich dann überhaupt noch eine Identifikation mit der Heimat?
Lang: Die Basis, Heimat sinnlich zu erleben, wird deutlich dünner. Wir müssen heute mehr mit Zeitzeugen arbeiten und sie erzählen lassen. Das ist natürlich ein schwaches Surrogat für eigenes Erleben. Wenn ich die Kindheit meines Großvaters mit der meiner Kinder vergleiche, ihre Lebensumstände: Der Wandel in diesen hundert Jahren ist so groß, dass sie sich nicht mehr verstehen würden. Heimatpflege hat die Aufgabe, dass die Menschen die Kulturgeschichte ihres Bezirks wertschätzen.
Wie viel Denkmal soll es sein? Wie viel Erneuerung muss sein?
Lang: Es ist ein Problem, ein großes. Wir haben heute einen zu hohen Verlust an Substanz. Nicht bei den herausragenden Denkmalen, bei Kirchen und Schlössern. Aber wir verlieren Bürgerhäuser in der Stadt und vor allem Bauernhäuser auf dem Land. Mit reiner Verbotspoli