Arkaden sollen das Zentrum einzigartig machen
Die Arkadengänge an den Häusern entlang der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße gibt es schon lange in Königsbrunn. Doch wie können sie so gebaut werden, dass sie für Fußgänger und Geschäfte echte Vorteile bringen?
Königsbrunn Wie geht es mit den Arkaden an den Häusern entlang der Bürgermeister-Wohlfarth-Straße weiter? Mit dieser Frage hat sich der Königsbrunner Bauausschuss in seiner aktuellen Sitzung befasst. Im Zuge der Umgestaltung der gesamten Straße hat sich Werner Lohmann, der Leiter des Technischen Bauamts der Stadt, auch mit dem Istzustand am Rand der Verkehrsader beschäftigt. Das Ergebnis: Die Bogengänge haben durchaus das Potenzial, zu einem gestalterischen Alleinstellungsmerkmal der Stadt zu werden. Dafür muss aber in Zukunft stark auf die Umsetzung geachtet werden.
Derzeit würden die Arkaden zwischen Alibiausführung und echter Nutzung pendeln, sagte Lohmann. In einigen Bereichen der WohlfarthStraße sind die Gänge gerade einmal einen Meter breit und damit kaum groß genug, dass eine Person bequem dort laufen kann. Anderswo bieten drei bis fünf Meter tiefe Gänge Platz zum Flanieren und sogar für Außengastronomie. In langen Bereichen der Innenstadt gibt es aufgrund bestehender Gebäude auch lange gar keine Arkaden.
Ein großes Ziel der Umgestaltung des Zentrums sei, der WohlfarthStraße das „autobahnähnliche Gefühl“zu nehmen, das man bekomme, wenn man bei St. Ulrich in die Straße einbiegt, sagte Lohmann. Die weit von der Straße entfernt stehenden Gebäude würden den Effekt der breiten Fahrbahn noch verstärken. Die Bäume, die gepflanzt werden sollen, können dem entgegenwirken. Auch die Arkaden könnten einen Teil zu einem neuen Lebensgefühl in der Innenstadt beitragen.
Dazu schlug Lohmann vor allem eine einheitlichere Gestaltung vor, als es sie bisher gibt. Im zentralen Bereich beginnt das im Rahmen der Umgestaltung damit, bei der Pflasterung auch die Randbereiche der Straße mit einzubeziehen. Zwar gab es bereits bisher eine Vorgabe an die Besitzer der Häuser, die Gehwege unter den Arkaden mit einer Klinkerpflasterung zu versehen, sagte Lohmann: „Das hat man aber kaum bemerkt, weil die Pflasterungen immer noch so unterschiedlich waren.“Zudem waren die Pflasterbereiche auch noch weit auseinander.
Denn das sieht der Stadtplaner als das Hauptproblem des Arkadenkonzepts: Zwischen den Arkadenbereichen klaffen zu große Lücken, als dass sie als prägendes gestalterisches Element wahrgenommen würden. Auf der Seite der Straße Richtung Rathaus gibt es nur zwischen der Bäckerei Forster und der Sparkasse einen längeren durchgängigen Bereich.
Dort variiert allerdings die Breite der Bögen sehr stark, sodass das
kaum zum Flanieren einlädt. Danach gibt es bis zum Ärztehaus am Europaplatz gar keine Arkaden mehr. Auf der anderen Seite kann man immerhin vom Kriegerdenkmal bis zum Parkplatz des Hotels Zeller unter den Bögen laufen.
Um einen wirklichen städtebaulichen Rahmen zu schaffen, muss bei künftigen Gebäuden stark auf eine Gestaltung geachtet werden, die ins Gesamtkonzept passt. Lohmann schlägt dazu fünfstöckige Häuser vor, die unmittelbar an die Straße heranrücken und mindestens drei Meter tiefe Arkaden aufweisen.
So soll ein möglichst kontinuierlicher Durchgang ohne Abriegelungen geschaffen werden, der hell und einladend ist. Alternativ müssten Gebäude deutlich nach hinten versetzt werden, damit optisch keine Abriegelung der Arkade entsteht. Sinnvoll sei natürlich eine möglichst aktive Nutzung der überdachten Bereiche, um die Besucherfrequenz zu erhöhen.
Als Bereich für künftige Arkaden schlägt Lohmann das Areal südlich der Linie Hotel Krone/Bäckerei Forster und nördlich des Kinos vor. Zwar wurden in der Vergangenheit auch am Kreisverkehr an der Römerallee für Gebäude Arkaden eingefordert. Doch durch die gewachsene Struktur mit Siedlerhäusern sei eine durchgängige Gestaltung eines Bogengangs in den nächsten JahrAreal zehnten nicht gegeben. Stattdessen dienen in diesem Bereich die Vorgärten als prägendes Gestaltungselement.
Ähnlich sieht es am nördlichen Rand des Innenstadtbereichs aus. Dort stehen die Gebäude so weit von der Straße entfernt, dass eine Umgestaltung auf absehbare Zeit kaum machbar sein wird.
Bürgermeister Franz Feigl regte an, dass alle Fraktionen das Konzept noch einmal intern besprechen. Danach wird das Thema im Stadtrat beraten. „Das Thema hat eine so grundlegende Bedeutung für die Stadt, dass wir genau überlegen sollten, wie man das weiterführt“, sagte Feigl.