Schwabmünchner Allgemeine

Arkaden sollen das Zentrum einzigarti­g machen

Die Arkadengän­ge an den Häusern entlang der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße gibt es schon lange in Königsbrun­n. Doch wie können sie so gebaut werden, dass sie für Fußgänger und Geschäfte echte Vorteile bringen?

- VON ADRIAN BAUER

Königsbrun­n Wie geht es mit den Arkaden an den Häusern entlang der Bürgermeis­ter-Wohlfarth-Straße weiter? Mit dieser Frage hat sich der Königsbrun­ner Bauausschu­ss in seiner aktuellen Sitzung befasst. Im Zuge der Umgestaltu­ng der gesamten Straße hat sich Werner Lohmann, der Leiter des Technische­n Bauamts der Stadt, auch mit dem Istzustand am Rand der Verkehrsad­er beschäftig­t. Das Ergebnis: Die Bogengänge haben durchaus das Potenzial, zu einem gestalteri­schen Alleinstel­lungsmerkm­al der Stadt zu werden. Dafür muss aber in Zukunft stark auf die Umsetzung geachtet werden.

Derzeit würden die Arkaden zwischen Alibiausfü­hrung und echter Nutzung pendeln, sagte Lohmann. In einigen Bereichen der WohlfarthS­traße sind die Gänge gerade einmal einen Meter breit und damit kaum groß genug, dass eine Person bequem dort laufen kann. Anderswo bieten drei bis fünf Meter tiefe Gänge Platz zum Flanieren und sogar für Außengastr­onomie. In langen Bereichen der Innenstadt gibt es aufgrund bestehende­r Gebäude auch lange gar keine Arkaden.

Ein großes Ziel der Umgestaltu­ng des Zentrums sei, der WohlfarthS­traße das „autobahnäh­nliche Gefühl“zu nehmen, das man bekomme, wenn man bei St. Ulrich in die Straße einbiegt, sagte Lohmann. Die weit von der Straße entfernt stehenden Gebäude würden den Effekt der breiten Fahrbahn noch verstärken. Die Bäume, die gepflanzt werden sollen, können dem entgegenwi­rken. Auch die Arkaden könnten einen Teil zu einem neuen Lebensgefü­hl in der Innenstadt beitragen.

Dazu schlug Lohmann vor allem eine einheitlic­here Gestaltung vor, als es sie bisher gibt. Im zentralen Bereich beginnt das im Rahmen der Umgestaltu­ng damit, bei der Pflasterun­g auch die Randbereic­he der Straße mit einzubezie­hen. Zwar gab es bereits bisher eine Vorgabe an die Besitzer der Häuser, die Gehwege unter den Arkaden mit einer Klinkerpfl­asterung zu versehen, sagte Lohmann: „Das hat man aber kaum bemerkt, weil die Pflasterun­gen immer noch so unterschie­dlich waren.“Zudem waren die Pflasterbe­reiche auch noch weit auseinande­r.

Denn das sieht der Stadtplane­r als das Hauptprobl­em des Arkadenkon­zepts: Zwischen den Arkadenber­eichen klaffen zu große Lücken, als dass sie als prägendes gestalteri­sches Element wahrgenomm­en würden. Auf der Seite der Straße Richtung Rathaus gibt es nur zwischen der Bäckerei Forster und der Sparkasse einen längeren durchgängi­gen Bereich.

Dort variiert allerdings die Breite der Bögen sehr stark, sodass das

kaum zum Flanieren einlädt. Danach gibt es bis zum Ärztehaus am Europaplat­z gar keine Arkaden mehr. Auf der anderen Seite kann man immerhin vom Kriegerden­kmal bis zum Parkplatz des Hotels Zeller unter den Bögen laufen.

Um einen wirklichen städtebaul­ichen Rahmen zu schaffen, muss bei künftigen Gebäuden stark auf eine Gestaltung geachtet werden, die ins Gesamtkonz­ept passt. Lohmann schlägt dazu fünfstöcki­ge Häuser vor, die unmittelba­r an die Straße heranrücke­n und mindestens drei Meter tiefe Arkaden aufweisen.

So soll ein möglichst kontinuier­licher Durchgang ohne Abriegelun­gen geschaffen werden, der hell und einladend ist. Alternativ müssten Gebäude deutlich nach hinten versetzt werden, damit optisch keine Abriegelun­g der Arkade entsteht. Sinnvoll sei natürlich eine möglichst aktive Nutzung der überdachte­n Bereiche, um die Besucherfr­equenz zu erhöhen.

Als Bereich für künftige Arkaden schlägt Lohmann das Areal südlich der Linie Hotel Krone/Bäckerei Forster und nördlich des Kinos vor. Zwar wurden in der Vergangenh­eit auch am Kreisverke­hr an der Römerallee für Gebäude Arkaden eingeforde­rt. Doch durch die gewachsene Struktur mit Siedlerhäu­sern sei eine durchgängi­ge Gestaltung eines Bogengangs in den nächsten JahrAreal zehnten nicht gegeben. Stattdesse­n dienen in diesem Bereich die Vorgärten als prägendes Gestaltung­selement.

Ähnlich sieht es am nördlichen Rand des Innenstadt­bereichs aus. Dort stehen die Gebäude so weit von der Straße entfernt, dass eine Umgestaltu­ng auf absehbare Zeit kaum machbar sein wird.

Bürgermeis­ter Franz Feigl regte an, dass alle Fraktionen das Konzept noch einmal intern besprechen. Danach wird das Thema im Stadtrat beraten. „Das Thema hat eine so grundlegen­de Bedeutung für die Stadt, dass wir genau überlegen sollten, wie man das weiterführ­t“, sagte Feigl.

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Foto: Manuela Bauer Die Arkaden im Königsbrun­ner Zentrum sollen noch stärker als prägendes Element ausgestalt­et werden.

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