Vorsicht vor kleinen Blutsaugern
Das Augsburger Land ist FSME-Risikogebiet
ähneln einer Grippe, die schnell zu einer Entzündung von Hirn und Hirnhaut eskalieren können. Diese kann sogar tödlich enden.
Dr. Bernhard Baur ist Internist in Diedorf. An einen FSME-Fall kann er sich nicht erinnern, trotzdem sei die Gefahr real. Denn Zecken könnten auch andere ähnlich unangenehme Krankheiten, wie Leberentzündungen
(Hepatitis), übertragen. Unterschiedliche Menschen würden unterschiedlich oft gestochen. „Es gibt
Leute, denen das nie passiert, und andere, die 20 bis 30 Zeckenstiche pro Jahr haben“, sagt Baur. Gerade Frauen seien wohl attraktiver für Zecken als Männer. „Das ganz große Thema bei Zecken ist Borreliose“, sagt Baur. Diese führt laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zuerst zu einer Entzündung der Haut, die manchmal auch papierdünn und bläulich werden kann. Wenn die Krankheit im zweiten Stadium die Nerven befällt, kann das zu starken Schmerzen und Schädigungen der Gelenke führen. „Wenn man von einer Zecke gestochen wird, sollte man den Stich mit einem Kugelschreiber einkreisen“, sagt Baur. Wenn die Rötung an der Einstichstelle sich in einigen Tagen ausdehnt, solle man sofort zum Arzt. Von Zeckenzangen rät Baur ab: „Die quetschen zu sehr und pumpen den infektiösen Speichel geradezu in die Wunde“, erklärt er. Man solle eher eine Pinzette verwenden. Am besten sei es aber, vorsorglich hohes Gras zu meiden und lange Kleidung zu tragen.
Auch Tiere könnten Borreliose bekommen, so Dr. Karl Eckart von der Bayerischen Landes-Tierärztekammer. Dass der Hund infiziert ist, merkt man vor allem an Lahmheiten und Gelenksentzündungen. Um seinen Vierbeiner zu beschützen, rät Eckert, ihn nach jedem Spaziergang abzusuchen. „Gerade bei Achseln und Leiste siedeln die Zecken sich gerne an. Auch im Gesicht sind sie häufig zu finden, weil Hunde viel schnüffeln“, sagt Eckert. Bei Hunden gibt er die gleichen Tipps zur Zeckenentfernung wie Baur bei Menschen. Zusätzlich gebe es Medikamente und auf Rezept Geruchshalsbänder, die Zecken abhalten. Man müsse darauf achten, was am besten für den jeweiligen Hund sei.