Von den Minis bis zu den Pfundigen
Fasching Ganz schnell sind die Veranstaltungen des Mittelstetter Faschingsclubs ausverkauft. Wer das Programm gesehen hat, der weiß, warum
Mittelstetten „It‘s show time“hieß es beim 16. „Bunten Abend“des Mittelstetter Faschingsclubs (MFC). Doch wer glaubte, dass dem rührigen Verein nach so vielen Jahren nichts Neues mehr einfallen würde außer einem englischen Spruch, der wurde eines Besseren belehrt.
Wie lange dauert es in Mittelstetten, bis fünf „Bunte Abende“völlig ausverkauft sind? Nicht einmal zwei Stunden. Da gab es bei denen, die zu langsam waren, natürlich lange Gesichter – und strahlende, staunende faszinierte und lachende bei den Aufführungen. Da blieb kaum ein Auge trocken.
Woher kommt dieser unglaubliche Erfolg der Mittelstetter Faschingsnarren? Zusammenhalt, Begeisterung, Einsatzfreude, Ideenreichtum, viel Nachwuchs und ein kuscheliger Saal, in dem dem Publikum die Beine der Tanzmädels um die Nasenspitze fliegen. „Wir sind glücklich, wie es ist“, betonte Vorsitzender Klaus Grubauer schweißtriefend von seinen vielen Auftritten, nach einem knapp vierstündigen faszinierenden Abend und einem – unglaublich – überpünktlichen Ende.
23 Programmpunkte hatten sich die Mittelstetter ausgedacht. Los ging‘s mit einem Film. MFC proudly presents: Trainingsszenen. Und dann ging es Schlag auf Schlag.
Nach der Begrüßung durch die drei witzigen Moderatoren des Abends, Gabi Schneider, Tom Schuster und natürlich Andi Geißler, tanzte gleich mal die erste Garde auf der Bühne. Warum erste? Ganz einfach: Es gibt auch noch eine Kinderund eine Teeniegarde. Überhaupt: Tanz wird bei den Mittelstettern ganz großgeschrieben. 78 Mädels von nah und fern, ein unglaubliches Reservoir, traten in vier verschiedenen Gruppen mit sechs unterschiedlichen Darbietungen auf. Hinzu kommen noch zwei weitere Gruppen, die derzeit an die große Bühne herangeführt werden.
Die gut ausgebildeten Tanzgruppen zeigten schwungvolle Gardetänze und tolle Shows. Die Minis kamen als die Welt rettenden Superhelden daher, die Teenies als Highschool-Girls, und die erste Garde faszinierte mit ihren Zirkusdarbietungen nicht nur durch ihr Können und ihren Ideenreichtum, sondern auch durch Outfit und Bühnenbild vom Feinsten.
Tanz mit Show verknüpft, das ist in Mittelstetten nicht nur Sache des weiblichen Geschlechts, sondern auch der Männer. Seit Anbeginn sind die Pfundigen fester Bestandteil des „Bunten Abends“und auch eines der ganz großen Zugpferde des Vereins. Diesmal glänzte die um zwei Mann erweiterte Truppe mit „Philipps Traum“. Das Publikum klatschte begeistert Beifall und forderte Zugabe.
Noch mehr Tanz und Show gab es außerdem beim inzwischen aus dem
Programm nicht mehr wegzudenkenden Musical, das von einer gemischten Truppe geboten wird. Diesmal überzeugte sie mit dem Disney-Klassiker „Herkules“.
Was aber auch den Fasching in Mittelstetten ausmacht, das sind die Sketche. Und die saßen auch diesmal so richtig. Ob beim Arzt, am Wirtshaustisch, in der Sakristei oder sonst wo – der Lacherfolg war riesig.
Eine Extraklasse stellte auch diesmal Andi Geißler dar. Er zeigte sich in seinen Texten und Liedern zeit-, sozial- und politkritisch, prangerte so manchen Notstand an, zum Beispiel den Pflegenotstand im Bierzelt in Schwabmünchen oder am neuen Berliner Flughafen, und wurde einmal mehr seinem T-Shirt-Motto gerecht: bis Andi Schmerzgrenze.
Gastauftritte der Wehringer und Kötzer ergänzten gekonnt das Programm. Der ganze Abend einmal mehr ein Bunter Abend vom Feinsten.