Mehr Personal für Tierschutz
Alle 48 Jahre muss ein landwirtschaftlicher Betrieb in Bayern mit Kontrollen durch zuständige Behörden rechnen – sagt die Statistik. Bundesweit kommt es immerhin alle 17 Jahre dazu, wie eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion ergab. Dass Zustände wie in Bad Grönenbach an die Öffentlichkeit gelangen, ist also eher engagierten Tierschützern als gründlich arbeitenden Behörden zu verdanken. Angesichts solcher Zahlen klingt es fast wie Hohn, wenn Umweltminister Thorsten Glauber (FW) sechs neue Veterinär-Stellen für 2019 und 14 weitere „zeitnah“verspricht – für ganz Bayern.
Dass eines der wohlhabendsten Bundesländer Schlusslicht bei Kontrollen in der Landwirtschaft ist, ist nicht hinnehmbar. Schließlich ist der Tierschutz seit 2002 ein Staatsziel. Die Landwirte dürfen mit diesem nicht alleine gelassen werden. Es braucht deutlich mehr Veterinäre, die regelmäßig die Betriebe aufsuchen und bei Auffälligkeiten eingreifen. Gleichzeitig kann ein kürzeres Rotationsprinzip, wie es die „Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft“fordern, sinnvoll sein, um Klüngelei zwischen Tierarzt und Landwirt vorzubeugen. Ob das in Bad Grönenbach der Fall war, muss noch ermittelt werden. Die Diskrepanz zwischen den Erkenntnissen der Veterinäre und denen der Ermittler ist jedenfalls verheerend und macht gravierende Mängel im System offenkundig. »Lesen Sie dazu auch den Artikel auf der zweiten Bayern-Seite.