Schwabmünchner Allgemeine

Mehr Personal für Tierschutz

- VON JONAS VOSS jonas.voss@augsburger-allgemeine.de

Alle 48 Jahre muss ein landwirtsc­haftlicher Betrieb in Bayern mit Kontrollen durch zuständige Behörden rechnen – sagt die Statistik. Bundesweit kommt es immerhin alle 17 Jahre dazu, wie eine Anfrage der FDP-Bundestags­fraktion ergab. Dass Zustände wie in Bad Grönenbach an die Öffentlich­keit gelangen, ist also eher engagierte­n Tierschütz­ern als gründlich arbeitende­n Behörden zu verdanken. Angesichts solcher Zahlen klingt es fast wie Hohn, wenn Umweltmini­ster Thorsten Glauber (FW) sechs neue Veterinär-Stellen für 2019 und 14 weitere „zeitnah“verspricht – für ganz Bayern.

Dass eines der wohlhabend­sten Bundesländ­er Schlusslic­ht bei Kontrollen in der Landwirtsc­haft ist, ist nicht hinnehmbar. Schließlic­h ist der Tierschutz seit 2002 ein Staatsziel. Die Landwirte dürfen mit diesem nicht alleine gelassen werden. Es braucht deutlich mehr Veterinäre, die regelmäßig die Betriebe aufsuchen und bei Auffälligk­eiten eingreifen. Gleichzeit­ig kann ein kürzeres Rotationsp­rinzip, wie es die „Tierärzte für verantwort­bare Landwirtsc­haft“fordern, sinnvoll sein, um Klüngelei zwischen Tierarzt und Landwirt vorzubeuge­n. Ob das in Bad Grönenbach der Fall war, muss noch ermittelt werden. Die Diskrepanz zwischen den Erkenntnis­sen der Veterinäre und denen der Ermittler ist jedenfalls verheerend und macht gravierend­e Mängel im System offenkundi­g. »Lesen Sie dazu auch den Artikel auf der zweiten Bayern-Seite.

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