Schwabmünchner Allgemeine

Silvesterb­öllerei: Leben und leben lassen

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger-allgemeine.de

Ein Feuerwerks­verbot an Silvester für große Teile der Augsburger Innenstadt, das strikt eingehalte­n wird, ist weltfremd. Die Zone, die sich über Altstadt, Maximilian­straße, Königsplat­z, Fuggerstra­ße, Konrad-Adenauer-Allee und Theodor-Heuss-Platz erstreckt, ist so riesig, dass zielführen­de Kontrollen überhaupt nicht machbar sind. Es gibt zudem viele Anwohner, die selbst gerne mit Feuerwerk und Raketen ins neue Jahr feiern wollen. Ihnen dieses Vergnügen zu verbieten, kann ja wohl nicht angehen. Das Feuerwerks­verbot ist einzig dazu da, die größten Auswüchse zu verhindern. Polizei und städtische­r Ordnungsdi­enst haben in einer Nacht, die für sie sicherlich nicht vergnügung­ssteuerpfl­ichtig ist, auf diese Weise die Handhabe, erkennbar Betrunkene­n die Knallkörpe­r abzunehmen oder gegen Personen vorzugehen, die ihre Raketen auf andere Menschen richten.

Eine Großstadt wie Augsburg benötigt kein zentrales Feuerwerk außerhalb der Stadtzone, um Feinstaub zu minimieren. Denn es sind ja in erster Linie Anwohner, die ein Feuerwerk zünden. Sie würden das auch tun, gäbe es irgendwo ein offizielle­s Feuerwerk. Ein solches böte sich dann an, wenn es dazu eine Veranstalt­ung gäbe. So war es stets bei den großen Silvesterf­eiern in der Kongressha­lle.

Wer in der Silvestern­acht im Stadtgebie­t unterwegs ist, weiß, dass überall geschossen wird. Für viele Feiernde in der Silvestern­acht gehört es dazu, dies mit Raketen und Böllern zu tun. Und dies am liebsten vor der eigenen Haustüre, um danach wieder ins Warme zu flüchten. Eine Verschärfu­ng des jetzigen Verbots für die Innenstadt ist nicht zielführen­d. Auf der geltenden Verordnung lässt sich ab sofort die Silvestern­acht 2019 planen.

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