Giefer will gegen Fortuna Düsseldorf spielen
Der Torhüter blickt nach vorne und sagt Andreas Luthe den Kampf an
Im Prinzip war es ein verschenktes Jahr für Fabian Giefer. Zumindest ging der 28-jährige Torwart von anderen Voraussetzungen aus, als ihn der FC Augsburg im Sommer 2017 verpflichtete. Beim FCA war man wohl der Meinung, dass der etatmäßige Keeper Marwin Hitz den Verein verlassen werde und dann gleich der passende Ersatz parat steht.
Doch der Klub und auch Giefer haben dann die Rechnung ohne Hitz gemacht. Der blieb beim FCA, war weiterhin Stammtorhüter und Giefer, der über den FC Schalke 04 zum FCA kam, bestritt nicht ein Bundesligaspiel. Giefer versucht, diese Zeit zu vergessen: „Natürlich habe ich mir das ein Stück weit anders vorgestellt, aber die Situation ist so wie sie gewesen ist. Das ist jetzt Gott sei Dank vorbei.“Giefer kann nicht verbergen, dass die jüngste Vergangenheit an ihm nagt: „Natürlich musste ich ab und zu den inneren Schweinehund überwinden. Ansonsten würde ich lügen. Aber jetzt schaue ich nach vorne.“Er hat es aber nie bereut, dass er in Augsburg einen Vierjahresvertrag unterschrieben hat: „Nein, gar nicht. Ich habe ja ganz bewusst für vier Jahre unterschrieben. Natürlich war das erste Jahr nicht uninteressant, aber das war ja nicht der Großteil des Vertrages.“
Seine beste Zeit verbrachte Giefer bisher bei Fortuna Düsseldorf. Bei der Fortuna stand er vom Jahr 2012 bis 2014 im Kasten. Anschließend wechselte der 1,96-Meter-Hüne zum FC Schalke 04, wo er meist nur zweiter Keeper hinter Ralf Fährmann war. Zuletzt war er noch verliehen an den englischen Zweitligisten Bristol City. Die Konkurrenzsituation ist nichts Neues für ihn.
Jetzt kämpft er mit Andreas Luthe um den Job im Tor. Wie sieht er seine Chance? Zumal Luthe in der vergangenen Saison die Nummer zwei hinter Hitz war. „Ich denke mal, es wird neu gewürfelt. Es wird ja vielleicht noch ein junger Torwart dazukommen. Das sind Dinge die wir nicht entscheiden können, aber ich vermute, dass jeder seine Chance bekommt.“Dass zwischen ihm und Luthe ein gutes Verhältnis besteht, nimmt man Giefer ohne Bedenken ab: „Wir haben eine gute Truppe, was die Torhüter intern angeht. Ich habe das selten erlebt, dieses klassische Konkurrenzverhalten, das unter die Gürtellinie geht. Ich denke, das ist etwas aus der Mode gekommen. Eine giftige Stimmung braucht keiner. Schon gar nicht in der Vorbereitung, wo wir uns pausenlos auf der Pelle hocken.“
Gespielt hat Giefer allerdings auch in der vergangenen Saison. Dreimal war er für die U23 im Einsatz. Auch beim 3:2-Sieg vor 20 000 Zuschauern gegen 1860 München. „Man merkt dann schon, dass der Unterschied zwischen der Bundesliga und der Regionalliga erheblich ist. Gerade das 60-Spiel war ein Highlight und das wollte ich mitnehmen und ich war froh, dass ich helfen konnte“, sagt Giefer. Einen Dauerzustand wollte er daraus nicht machen: „Die Regionalliga ist eine optimale Plattform für einen jungen Torwart, da möchte ich als gestandener Profi keinem Talent einen Platz wegnehmen.“
Giefer hätte natürlich lieber mal in der Bundesliga gespielt, aber das war ihm nicht vergönnt: „Klar, ich hätte mich definitiv gefreut, aber jetzt geht der Blick nach vorne. Deshalb muss ich keine schlechte Laune verbreiten.“Der Ehrgeiz von Giefer ist groß. Am ersten Bundesligaspieltag spielt der FC Augsburg ausgerechnet bei Giefers Fortuna Düsseldorf. „Das hat mich unwahrscheinlich gefreut, dass wir bei meinem Ex-Klub spielen.“Der Torhüter hat bis dahin nur ein Ziel: einen Stammplatz im Tor. „Ich stand im letzten Bundesligaspiel der Fortuna im Tor und will jetzt auch im Tor stehen, wenn die Fortuna wieder ihr erstes Bundesligaspiel bestreitet. Jetzt halt für den FCA.“