Was würde wohl Stoiber sagen?
Hach, was waren das für herrliche Zeiten, als Edmund Stoiber in Bayern noch das Sagen hatte. Quasi täglich ergriff er das Wort und geriet dabei verbal immer wieder mächtig ins Straucheln. Wer erinnert sich nicht gerne daran, als Stoiber in unnach, äh, ahmlicher Weise vor Schad-, äh, Problembär Bruno warnte, Blumen in seinem Garten hinrichtete und bei der Schwesterpartei CDU eine gludernde Lod, nein, gludernde Flut, nein, lodernde Flut erkannte. Oder als er vom Transrapid schwärmte, der den Passagier in zehn Minuten vom Münchner Hauptbahnhof, im Flug, wie bei Charles de Gaulle in Frankreich, also in zehn Minuten, den Hauptbahnhof mit ganz Bayern hätte zusammenwachsen lassen.
In den vergangenen Jahren ist es um Edmund Stoiber ruhiger geworden, doch aktuell häufen sich im Freistaat wieder die Themen, zu denen sich der ehemalige Landesvater fast aus dem Stegreif äußern könnte. Denn: Geschichte wiederholt sich. So streift zwar derzeit kein Problembär durch die bayerischen Wälder, dafür ist die Angst vor Problemwölfen groß. Der Asylstreit macht deutlich, dass zwischen CSU und CDU immer noch eine leicht entzündbare Flut glodert, Glut brodelt oder Brut lodert. Und am Dienstag wurde bekannt, dass München bei zukunftsweisenden Verkehrsprojekten wieder ganz weit vorn mit dabei ist. So machen sich Stoibers Parteikollegen in der Landeshauptstadt dafür stark, dass der Hauptbahnhof für Flugtaxis vorbereitet wird. Sie sollen die Passagiere in sieben (!) Minuten zum Flughafen bringen. Also nach München. Vielleicht auch direkt nach Charles de Gaulle in äh, oder London und Rom. Wer weiß das schon? Vielleicht ja Edmund Stoiber. Man müsste ihn nur mal danach fragen…