Wie retten wir das Klima?
Augsburger Professor berät Fraktionschefs
Es eignet sich wohl kein Ort besser, um die Gefahren des Klimawandels zu verdeutlichen, als hoch oben auf der Zugspitze. Dort tagten die Fraktionsspitzen von Union und SPD am Montag auch zum Thema Klimaschutz – und holten sich Unterstützung aus Augsburg. Physik-Professor Michael Bittner zeigte in seinem Vortrag die Auswirkungen des Klimawandels auf: „An einem Sommertag verliert der ZugspitzenGletscher bedingt durch den Treibhauseffekt 35 Millionen Liter Wasser. Das entspricht dem WasserTagesbedarf der Stadt Augsburg.“
Experten gehen davon aus, dass die wachsende Weltbevölkerung auch künftig auf Erdgas, Kohle und Erdöl setzen wird. „Das erhöht die Emission von Treibhausgasen weiter“, mahnte Bittner. Zweiflern, die behaupten, Warm- und Kaltzeiten habe es schon immer gegeben, erwiderte der 57-Jährige: „Der Unterschied besteht darin, dass noch nie die Temperatur in so kurzer Zeit so stark angestiegen ist.“
Konkrete Pläne zum Klimaschutz haben die Fraktionen nicht vorgestellt. Dass aber Handlungsbedarf besteht, ist für Bittner klar: „Wir müssen die Verbrennung fossiler Brennstoffe reduzieren und energiesparende Optionen vorantreiben.“Der Klima-Experte forscht auch, wie sich Umweltfaktoren auf die Gesundheit auswirken. Ein Beispiel stellte er am Montag vor: In Küstennähe sei das Krankheitsrisiko nicht unbedingt niedriger als andernorts. „Das liegt an den Schiffen und deren Schadstoffen, die es auch in der Binnenschifffahrt gibt.“Die Regierung denke darüber nach, dort strengere Reglementierungen einzuführen.
Mit der Diskussion auf der Zugspitze war Bittner zufrieden: „Ich war angetan vom großen Interesse.“Allgemein sei die Stimmung „heiter und aufgeräumt“gewesen.