Türkspor stößt den Meister vom Thron
Die Erfolgsserie der TG Viktoria in der Halle ist vorbei. Nach einem hart umkämpften Final-Spiel darf sich Türkspor Augsburg nun Stadtmeister nennen
Am Ende war der Traum von der vierten Stadtmeisterschaft in Folge für die TG Viktoria Augsburg ausgeträumt. Stattdessen erfolgte ein Stabwechsel um den von Opel Haas gestifteten Pokal an Türkspor Augsburg. Schließlich scheiterte der Bezirksligist hauchdünn mit 7:8 im Sechsmeterschießen am neuen Stadtmeister. Zum tragischen Helden wurde dabei Torhüter Lukas Baur, der während des ganzen Turniers mit starken Paraden aufwartete, am Ende aber als siebter Schütze an Türkspor-Keeper Tolga Akce scheiterte, nachdem Akce zuvor im Torhüterduell mit etwas Glück getroffen hatte.
In der regulären Spielzeit hatten sich die Mannschaften mit einem leistungsgerechten 1:1 getrennt. Viktoria war in der zweiten Hälfte durch Simon Weber in Führung gegangen, die Yildirim Dönmez in Überzahl (Zeitstrafe gegen Martin Müller) egalisierte. Das knappe Ergebnis täuscht darüber hinweg, dass in dem Finale beide Teams in der engen Partie mehrmals Pech mit Pfosten- und Lattenschüssen hatten. Was noch auf den ViktoriaKasten kam, wurde von Keeper Lukas Baur entschärft.
In den Vorrundenspielen war Türkspor vom Finalgegner Viktoria mit 1:5 noch klar in die Schranken gewiesen worden. Für TürksporTrainer Hasan Can war eine taktische Umstellung der Schlüssel zum Erfolg: „Nach der deftigen Niederlage in den Gruppenspielen mussten wir die Taktik umstellen. Statt vorne draufzugehen, haben wir die TG Viktoria kommen lassen, um dann schnelle Konter zu setzen, was gut aufgegangen ist.“Er sei stolz auf seine Mannschaft, die sich aus Akteuren der ersten und zweiten Mannschaft sowie zwei A-Junioren zusammensetzte.
TGVA-Trainer Andreas Wessig, der seinen letzten Tag als ViktoriaCoach erleben durfte (er beendet sein Engagement aus beruflichen Gründen), war hinterher etwas geknickt: „Natürlich schade, aber es hat nicht sein sollen. Mich ärgert vielmehr, dass wir unsere überragende Turnierleistung bis zum Halbfinale nicht ins Endspiel transportieren konnten. Dort haben wir den Ball nicht richtig laufen lassen und nach der 1:0-Führung versäumten wir‚ den Sack zuzumachen.“Man müsse aber auch anerkennen, dass Türkspor Augsburg über eine starke Hallentruppe verfüge.
Tatsächlich war die TG Viktoria in den drei Spielen vor dem Finale die beste Mannschaft und beeindruckte durch präzises Passspiel, physische Präsenz, Durchschlagskraft und defensive Stabilität. Im Semifinale noch schaltete die TGVA den FC Haunstetten in der zweiten Hälfte mit 4:0 aus.
Die überraschend ins Endturnier eingezogenen Außenseiterteams Oberhausen und Kriegshaber spielten letztlich keine Rolle und mussten nach den Gruppenspielen vor gut 150 Zuschauern ihre Sachen packen. Der BCA Oberhausen als Turnierausrichter hielt gegen Türkspor noch sehr gut mit, war dann aber gegen die TG Viktoria chancenlos. Auch der TSV Kriegshaber musste dem Qualitätsvorsprung der Konkurrenten Tribut zollen und hatte nichts zu bestellen.
„Mich ärgert, dass wir unsere überragende Turnier leistung nicht ins Endspiel transportieren konnten.“Viktoria Trainer Andreas Wessig