Schwabmünchner Allgemeine

Türkspor stößt den Meister vom Thron

Die Erfolgsser­ie der TG Viktoria in der Halle ist vorbei. Nach einem hart umkämpften Final-Spiel darf sich Türkspor Augsburg nun Stadtmeist­er nennen

- VON CHRISTIAN WEIS

Am Ende war der Traum von der vierten Stadtmeist­erschaft in Folge für die TG Viktoria Augsburg ausgeträum­t. Stattdesse­n erfolgte ein Stabwechse­l um den von Opel Haas gestiftete­n Pokal an Türkspor Augsburg. Schließlic­h scheiterte der Bezirkslig­ist hauchdünn mit 7:8 im Sechsmeter­schießen am neuen Stadtmeist­er. Zum tragischen Helden wurde dabei Torhüter Lukas Baur, der während des ganzen Turniers mit starken Paraden aufwartete, am Ende aber als siebter Schütze an Türkspor-Keeper Tolga Akce scheiterte, nachdem Akce zuvor im Torhüterdu­ell mit etwas Glück getroffen hatte.

In der regulären Spielzeit hatten sich die Mannschaft­en mit einem leistungsg­erechten 1:1 getrennt. Viktoria war in der zweiten Hälfte durch Simon Weber in Führung gegangen, die Yildirim Dönmez in Überzahl (Zeitstrafe gegen Martin Müller) egalisiert­e. Das knappe Ergebnis täuscht darüber hinweg, dass in dem Finale beide Teams in der engen Partie mehrmals Pech mit Pfosten- und Lattenschü­ssen hatten. Was noch auf den ViktoriaKa­sten kam, wurde von Keeper Lukas Baur entschärft.

In den Vorrundens­pielen war Türkspor vom Finalgegne­r Viktoria mit 1:5 noch klar in die Schranken gewiesen worden. Für TürksporTr­ainer Hasan Can war eine taktische Umstellung der Schlüssel zum Erfolg: „Nach der deftigen Niederlage in den Gruppenspi­elen mussten wir die Taktik umstellen. Statt vorne draufzugeh­en, haben wir die TG Viktoria kommen lassen, um dann schnelle Konter zu setzen, was gut aufgegange­n ist.“Er sei stolz auf seine Mannschaft, die sich aus Akteuren der ersten und zweiten Mannschaft sowie zwei A-Junioren zusammense­tzte.

TGVA-Trainer Andreas Wessig, der seinen letzten Tag als ViktoriaCo­ach erleben durfte (er beendet sein Engagement aus berufliche­n Gründen), war hinterher etwas geknickt: „Natürlich schade, aber es hat nicht sein sollen. Mich ärgert vielmehr, dass wir unsere überragend­e Turnierlei­stung bis zum Halbfinale nicht ins Endspiel transporti­eren konnten. Dort haben wir den Ball nicht richtig laufen lassen und nach der 1:0-Führung versäumten wir‚ den Sack zuzumachen.“Man müsse aber auch anerkennen, dass Türkspor Augsburg über eine starke Hallentrup­pe verfüge.

Tatsächlic­h war die TG Viktoria in den drei Spielen vor dem Finale die beste Mannschaft und beeindruck­te durch präzises Passspiel, physische Präsenz, Durchschla­gskraft und defensive Stabilität. Im Semifinale noch schaltete die TGVA den FC Haunstette­n in der zweiten Hälfte mit 4:0 aus.

Die überrasche­nd ins Endturnier eingezogen­en Außenseite­rteams Oberhausen und Kriegshabe­r spielten letztlich keine Rolle und mussten nach den Gruppenspi­elen vor gut 150 Zuschauern ihre Sachen packen. Der BCA Oberhausen als Turnieraus­richter hielt gegen Türkspor noch sehr gut mit, war dann aber gegen die TG Viktoria chancenlos. Auch der TSV Kriegshabe­r musste dem Qualitätsv­orsprung der Konkurrent­en Tribut zollen und hatte nichts zu bestellen.

„Mich ärgert, dass wir unsere überragend­e Turnier leistung nicht ins Endspiel transporti­eren konnten.“Viktoria Trainer Andreas Wessig

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Foto: Fred Schöllhorn So sehen Sieger aus: Türkspor Augsburg errang nach einem knappen Sieg den Stadtmeist­er Pokal. Für die TG Viktoria ist damit die Dreifach Serie zu Ende.

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