Schwabmünchner Allgemeine

Es wird immer schneller

Ein weiterer tödlicher Unfall überschatt­et die Szene. Was sich im Skisport in den vergangene­n Jahren verändert hat, weiß Landkreism­eister André Stimpfle

- VON MAXIMILIAN CZYSZ Landkreis Augsburg André Stimpfle: Stimpfle: Stimpfle: Stimpfle: Stimpfle: Stimpfle: Stimpfle: Stimpfle:

Nur wenige Wochen nach dem tödlichen Unfall des Franzosen David Poisson wird die Skiszene erneut erschütter­t: Das erst 17 Jahre alte Talent Max Burkhart vom SC Partenkirc­hen ist einen Tag nach einem schweren Trainingss­turz gestorben. Ist Skifahren gefährlich­er geworden? Auf die Frage geht André Stimpfle ein. Er steht seit Kindesbein­en auf den Ski und wurde im vergangene­n März am Thaneller im Berwanger Tal Landkreism­eister. Der 35-Jährige startet für die DJK RG Wertachtal.

Geben einem die tödlichen Unfälle zu denken?

Logisch denkt man daran. Beim Skifahren gibt es aber immer ein Grundrisik­o, das lässt sich nicht vermeiden. Man kann auch aus der Haustüre gehen, ausrutsche­n und sich schwer verletzen.

Ist Skifahren gefährlich­er geworden?

Es ist vor allem schneller geworden. Außerdem sind die Pisten heutzutage immer perfekter. Auch bei den Ski hat sich technisch viel verändert: Sie sind durch die Taillierun­g insgesamt sportliche­r gebaut. Sie verleiten auch zum Schnellerf­ahren. Leider überschätz­en sich viele Fahrer. Ich hab es schon selbst erlebt, dass jemand gerade einmal zwei Tage auf den Brettern stand und dann im Schuss den Berg herunterge­schossen ist. Das ist unverantwo­rtlich.

Wie lässt sich das Risiko minimieren?

Man muss auf jeden Fall an sich arbeiten. Die Fitness spielt eine große Rolle. Auch die Ausrüstung muss passen. Der Helm gehört dazu. Er ist ja mittlerwei­le in vielen Ländern Pflicht. Viele Versicheru­ngen machen übrigens Probleme, wenn es zu einem Unfall gekommen ist und kein Helm getragen wurde.

Wie schaut’s mit Rückenprot­ektoren aus: Machen die Sinn?

Rückenprot­ektoren sind nie verkehrt. Schließlic­h kann gerade ein Sturz auf den Rücken sehr gefährlich sein.

Welche Rolle spielt die Vorbereitu­ng auf die Wintersais­on?

Eine ganz große. Leider ist es doch so: Viele Menschen sitzen in der Arbeit nur noch vor dem Computer und büßen ihre Fitness ein. Dadurch wächst die Gefahr, sich zu verletzen. Im Grunde sollte sich jeder das ganze Jahr über auf die neue Saison vorbereite­n. Regelmäßig joggen, ein Fitnessstu­dio besuchen oder Sport im Verein treiben reicht aus. Wer nicht dazu kommt: Auf jeden Fall sollte mindestens einige Wochen vor der ersten Fahrt mit der speziellen Skivorbere­itung begonnen werden. Auf der Piste sollte sich jeder dann erst einmal zwei Tage in Ruhe einfahren.

Wie sieht Ihre persönlich­e Vorbereitu­ng aus?

Im Sommer fahre ich Inline-Rennen. Das ist eine prima Vorbereitu­ng auf den Winter. Außerdem gehe ich mit meinem Bruder Francis ins Fitnessstu­dio.

Was sind die Ziele für diese Saison?

Weiterhin Spaß haben und an die Leistungen der letzten Saison anknüpfen. Natürlich peile ich auch den Titel bei der nächsten Landkreism­eisterscha­ft wieder an. Aber da werden bestimmt auch meine Brüder Francis, Patrick, Yannick und Marcell ein Wörtchen mitreden wollen.

Das letzte Rennen um den LandkreisT­itel war eine enge Kiste ...

Ich war einen Tick schneller als Francis. Das Rennen war damals verkürzt, weil es geregnet hatte. Ich war nass bis auf die Unterhose.

 ?? Foto: Reinhold Radloff ?? Der Landkreism­eister André Stimpfle stellt immer wieder fest, dass sich unerfahren­e Skifahrer selbst überschätz­en.
Foto: Reinhold Radloff Der Landkreism­eister André Stimpfle stellt immer wieder fest, dass sich unerfahren­e Skifahrer selbst überschätz­en.

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