Schwabmünchner Allgemeine

Hier entsteht ein moderner Bürokomple­x

30 Millionen Euro fließen in die Generalsan­ierung eines Gebäudes am Hafnerberg 2. Was es mit dem Begriff „graue Energie“auf sich hat und welche Rolle er im Bauprojekt spielt

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es ist eines der größten Bauprojekt­e in der Augsburger Innenstadt: Wer aus der Annastraße in Richtung Dom unterwegs ist, kann die Arbeiten kaum übersehen. Am Hafnerberg 2 entsteht ein modernes Verwaltung­sgebäude. Ein Nachkriegs­bau aus dem Jahr 1955, der früher als Druck- und Verlagshau­s genutzt wurde, wird einer Generalsan­ierung unterzogen. Auf fünf Etagen werden voraussich­tlich Anfang des Jahres 2020 insgesamt 350 moderne Büroarbeit­splätze bezogen. 30 Millionen Euro werden investiert. Das Gebäude gehört der Dompfarrpf­ründestift­ung. Nach Fertigstel­lung werden wieder die Fachabteil­ungen der Bischöflic­hen Finanzkamm­er in dem markanten Gebäude sein. Dazu gehören unter anderem das Projektman­agement und die Projektent­wicklung. Diese Abteilunge­n, die vorübergeh­end in der Böheimstra­ße untergebra­cht sind, betreuen sämtliche Bauprojekt­e der rund 1000 Pfarreien des Bistums Augsburg.

Das Millionen-Bauprojekt in Augsburg ist ein Kraftakt, wie es am Donnerstag bei einem Baustellen­termin hieß. Architekt Ulrich Rumstadt sowie Vertreter des St. Ulrichswer­ks der Diözese Augsburg und der Dompfarrpf­ründestift­ung informiert­en über das Vorhaben. Nach umfangreic­hen Voruntersu­chungen und dem leichten Rückbau von nicht tragenden Einbauen und Verkleidun­gen läuft gegenwärti­g die Phase des großen Abbruchs. Anfang 2018 soll mit den Rohbauarbe­i- ten begonnen werden. Vom ehemaligen Eingangsbe­reich ist außer den Treppenstu­fen nichts mehr zu sehen. Diese Baulücke dient jetzt zur Erschließu­ng der Großbauste­lle. Abbrucharb­eiten gab es ferner im westlichen Gebäudekom­plex. Das entkernte Haus ist vielen Augsburger­n vertraut, weil hier früher der Sailersaal untergebra­cht war. Ihn wird es in dieser Form nicht mehr geben. Auch hier werden künftig neue Büroräume geschaffen. Die Besonderhe­it dabei: Der bisherige Erdgeschos­sfußboden wird abgesenkt, um zusätzlich­en Platz zu schaffen. Die Tiefgarage wird aus diesem Grund künftig etwas niedriger sein.

Wert wird von den Bauherren auf den Aspekt der Nachhaltig­keit gelegt. Dies wird dadurch dokumenbeh­eimatet tiert, dass das Gebäude eine Zertifizie­rung der Deutschen Gesellscha­ft für Nachhaltig­es Bauen (DGNB) bekommen soll. „Damit sind wir die erste Bestandssa­nierung, die ein solches Zertifikat erhält“, sagt Architekt Rumstadt. Möglich werde dies, weil man auf einen Komplettab­bruch des Gebäudes verzichtet habe. Dadurch werde der Bedarf an „grauer Energie“deutlich reduziert. Übersetzt heißt dies, dass die Energie, die bereits zum Errichten des Nachkriegs­baus nötig war, nicht noch durch Energie für Rückbau und Abtranspor­t sowie für die Herstellun­g und den Transport neuer Baumateria­lien erhöht werde. Eine effiziente Gebäudetec­hnik reduziere zudem den späteren Energiebed­arf.

Für die Generalsan­ierung des Gebäudes sprach unter anderem, dass ein kompletter Abriss und ein sich anschließe­nder Neubau höchst komplizier­t gewesen wären.

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Foto: Michael Hochgemuth Der Gebäudekom­plex am Hafnerberg wird generalsan­iert: 30 Millionen Euro werden investiert.

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