Flugzeug kollidiert mit Drohne Hurrikan verwüstet Irland
Bei dem Zusammenstoß in Kanada wird der Jet leicht beschädigt. Experten warnen, dass es viel schlimmer hätte kommen können. Auch in Deutschland war es manchmal schon knapp Drei Tote, 360000 ohne Strom
Für den Piloten im Cockpit muss es ein riesengroßer Schreck gewesen sein: Gerade als er zur Landung ansetzen wollte, stieß das Passagierflugzeug über dem internationalen Flughafen von Québec mit einer Drohne zusammen. Pilot und Fluggäste hatten aber Glück: Die Kollision in 450 Metern Höhe verursachte nur kleinere Schäden an der Maschine der Fluggesellschaft Skyjet, teilte das kanadische Verkehrsministerium mit.
Es sei in Kanada der erste Zusammenstoß eines Passagierflugzeugs mit einer Drohne gewesen, sagt Verkehrsminister Marc Garneau. Er sei „extrem erleichtert“, dass das Flugzeug sicher habe landen können. Dem Minister zufolge hätte der Unfall, der erst jetzt bekannt wurde, sich aber bereits am 12. Oktober ereignet hatte, auch katastrophale Folgen haben können, wenn die Drohne mit dem Cockpit oder den Triebwerken kollidiert wäre. Um was für eine Drohne es sich genau handelte, ist bislang nicht klar.
Kanada hat im März dieses Jahres die Vorschriften verschärft: Dem- nach dürfen Drohnen nicht mehr näher als 5,5 Kilometer an Flughäfen heranfliegen und eine Höhe von 90 Metern nicht überschreiten. Zuwiderhandlungen können mit bis zu 25 000 kanadischen Dollar (16 900 Euro) oder einer Gefängnisstrafe geahndet werden.
Auch im deutschen Luftraum werden Flugzeugpiloten immer häufiger durch die fliegenden Hightech-Geräte behindert. Nach Zahlen der Deutschen Flugsicherung (DFS) meldeten Piloten im Umfeld großer Flughäfen bis Ende September 71 „Behinderungen durch Drohnen“in diesem Jahr. Im gesamten Vorjahr gab es 64 Vorfälle, 2015 waren es 14. Kollisionen gab es bislang aber noch nicht. Die meisten Behinderungen wurden im Großraum des Frankfurter Flughafens gemeldet. „Wir haben hier ein radikal zunehmendes Problem und rechnen für das gesamte Jahr mit einer Verdopplung der Behinderungen gegenüber dem Vorjahr“, prognostiziert der Vorsitzende der Deutschen Flugsicherung, Klaus-Dieter Scheurle. Drohnen müssten für die Flugsicherung sichtbar gemacht werden, fordert er. Bisher seien Hobby-Drohnen für nicht zu erkennen.
Im April hat das Bundesverkehrsministerium eine Drohnenverordnung verabschiedet. Geregelt ist dort unter anderem, dass die Geräte im An- und Abflugbereich von Flughäfen nicht betrieben werden dürfen. Für Drohnen ab einem Startgewicht von zwei Kilo ist eine Art Führerschein Pflicht. Außerdem müssen auf Geräten ab einem Gewicht von 0,25 Kilogramm Name und Anschrift des Halters auf einer Plakette vermerkt sein.
Der DFS reicht das noch nicht. „Die Verordnung ist uns nicht scharf genug. Wir wünschen uns einen Führerschein auch für leichtere Geräte und eine amtliche Registrierung für alle Drohnen“, sagt Kristina Kelek, Sprecherin der DFS. So könnte man im Schadensfall immer feststellen, wer der Halter der Drohne ist und man hätte eine bessere Übersicht, wie viele Geräte eigentlich im Umlauf sind. Bislang gibt es dazu nur grobe Schätzungen. Die DFS geht davon aus, dass es Ende des Jahres knapp eine Million Drohnen in Deutschland geben wird. das Radar
Wie groß das Risiko eines Zusammenstoßes im deutschen Luftraum ist, könne sie nicht einschätzen, sagt Kelek. Aber man sei seit etwa zwei, drei Jahren „alarmiert“. Kelek glaubt, dass eine Kollision zwischen einem Flugzeug und einer Drohne viel schlimmer ausgehen könnte als ein Vogelschlag – und welch drastische Folgen der haben kann, zeigte die Notlandung eines Flugzeuges auf dem Hudson River in New York im Januar 2009. Die Triebwerke waren ausgefallen, nachdem Wildgänse in sie hineingeflogen waren.
Weltweit kommt es immer wieder zu gefährlichen Begegnungen zwischen Drohnen und Passagierflugzeugen. Über Paris etwa konnte im vergangenen Jahr nur durch ein Ausweichmanöver des Co-Piloten eine Kollision einer Air-FranceMaschine mit einer Drohne verhindert werden. Und ebenfalls im vergangenen Jahr ist ein Lufthansa-Jet im Landeanflug auf den Flughafen München nur knapp einem Zusammenstoß entgangen: Eine Drohne war gerade einmal zehn Meter von der Flügelspitze des mit mehr als 110 Menschen besetzten Flugzeugs unterwegs gewesen.
Wirbelsturm „Ophelia“hat in Irland drei Menschen das Leben gekostet. Wie die Polizei mitteilte, wurde am Nachmittag ein Mann im Osten des Landes von einem Baum erschlagen, der auf sein Auto stürzte.
Zuvor war eine etwa 50-jährige Autofahrerin im Süden des Landes ebenfalls von einem umstürzenden Baum getötet worden. Ihre Beifahrerin wurde verletzt. Ein Mann Anfang 30 kam im Süden Irlands bei einem Unfall mit einer Motorsäge um. Er hatte versucht, einen umgestürzten Baum zu beseitigen, wie die Polizei mitteilte.
Der Sturm erreichte die irische Atlantikküste am Montagmorgen mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern und zog im Lauf des Tages über die Insel hinweg in Richtung Großbritannien. Dem Energieunternehmen ESB Networks zufolge waren etwa 360000 Menschen von der Stromversorgung abgeschnitten. Schulen blieben geschlossen.
„Ophelia“war als Hurrikan über dem Atlantik entstanden und hatte sich etwas abgeschwächt, bevor er auf Land traf.