Kunden-Bewusstsein wächst
Hin und wieder tauchen sie in den Regalen von Buchläden auf: Ratgeber dazu, wie man mit wenigen Stücken, immer so angezogen ist, dass man nicht aus der Mode fällt. Doch für die meisten Menschen bedeutet, sich modisch kleiden, eben vor allem, mit der Zeit gehen. Immer das zu tragen, was den Modeschöpfer gerade eingefallen ist – oder zumindest so etwas in der Art. Der Erfolg von sogenannten Fast-Fashion-Ketten wie H&M, Zara oder Primark, beruht genau auf diesem Verlangen. Sie bringen Kopien der aktuellen Laufstegmode schnell und günstig in die Läden, sodass sie sich fast jeder leisten kann.
Obwohl regelmäßig über die problematischen Arbeitsbedingungen in vielen Textilfabriken berichtet wird, ändert sich das Kaufverhalten der meisten Menschen kaum. Wie das 4,99-Euro-T-Shirt entstanden ist, oder was aus der Ware wird, die nicht gefällt, will der Käufer nicht so genau wissen.
Doch wer genau hinschaut, der sieht, dass sich das Einkaufsverhalten langsam ändert. Denn ein ähnliches Bewusstsein wie beim Essen – bei dem sich viele Menschen inzwischen für die Herkunft der Produkte interessieren – entwickelt sich derzeit auch gegenüber der Modeindustrie. Ein Zeichen ist die Ratgeberliteratur. Ein anderes die Öko- und Fair-Trade-Kleidergeschäfte, die in vielen Städten entstehen.