Verzweiflung vor dem Tor
Langerringen macht in Unterzahl den Ausgleich, hadert aber trotzdem mit dem Ergebnis
Am Ende sinken alle Spieler zu Boden. Die Gäste aus Hiltenfingen, platt nach einer fast 45-minütigen Abwehrschlacht, und Gastgeber Langerringen, wissend, dass nach einer fulminanten zweiten Spielhälfte mehr als nur der eine Punkt im Derby drin gewesen wäre.
Die erste Hälfte war gerade vonseiten der Gastgeber ein Auftritt, der den eigenen Ansprüchen nicht genügte. Bereits in der vierten Minute profitierte Hiltenfingens Thorsten Foster von einer Unachtsamkeit in der Heim-Defensive und brachte die Gäste in Führung.
Bis zur Pause dümpelte das Spiel auf eher niedrigem Niveau vor sich hin, Langerringen war ebenso wenig in der Lage, Akzente zu setzen, wie die Hiltenfinger.
„Die erste Hälfte war nicht so gut“, befand auch Langerringens Abteilungsleiter Thomas Baumgartner.
Nach dem Seitenwechsel drehten die Langerringer dann auf. Angriff um Angriff rollten auf das Hiltenfinger Tor. Die Gäste kamen kaum aus ihrer Hälfte, geschweige denn vor das Langerringer Tor.
Doch was die Gastgeber auch versuchten, lange blieb das Hiltenfinger Tor wie vernagelt. Entweder war es der starke Gästetorhüter Janis Behr, der einem Langerringer Erfolg im Weg stand, oder es waren die Langerringer selbst.
Phasenweise schien es wie verhext, der Ball wollte scheinbar nicht ins Hiltenfinger Tor. Egal ob fein rausgespielt oder mit der Brechstange. Mehrmals schien das Spielgerät schon drin, doch entweder brachte Hiltenfingens Keeper Behr noch einen Körperteil zwischen Ball und Torlinie, oder das Leder trudelte knapp vorbei.
Die Schlussviertelstunde mussten die Gastgeber, nach einer unnötigen Gelb-Roten Karte für Maximilian Altmann (73.), auch noch zu zehnt bestreiten. Doch die Unterzahl war den Gästen nicht anzumerken.
Weiter rollte ein Angriff nach dem anderen auf das Tor der Hiltenfinger, bei denen langsam die Kräfte schwanden.
Nachdem die Offensivspieler reihenweise scheiterten, war es mit Ulrich Strehle ein Abwehrspieler, der nach einem Freistoß per Kopf den inzwischen mehr als verdienten Ausgleich erzielte (83.).
Langerringen witterte nun die Chance, wollte das Momentum ausnutzen und die Partie vollends drehen. Die Gastgeber ließen nicht nach und setzten das Hiltenfinger Tor unter Dauerbeschuss. Doch wie schon zuvor, mangelte es an Präzision, oder Janis Behr war zur Stelle.
Der Hiltenfinger Keeper zeigte eine starke Partie, wäre aber mit dem Schlusspfiff fast zum tragischen Helden geworden. Denn den vorletzten Langerringer Schuss ließ er nach vorne abprallen, genau für die Füße eines Gegners. Doch der Nachschuss verfehlte sein Ziel um wenige Zentimeter. Der Sieg wäre aber auch zu viel gewesen.