Hart, härter, Lamb
Eishockey Beim Hockeyday müssen sich die Panther in verschiedenen Disziplinen beweisen. In den beiden spektakulärsten gibt es Favoritensiege. Tags darauf setzt es im Finale um den Gäubodenvolksfest-Cup eine Niederlage
Hinter den Augsburger Panthern liegt ein bewegtes Wochenende. Am Freitag Spiel eins beim Gäubodenvolksfest-Cup in Straubing. 5:2-Sieg gegen den DEL-Ligakonkurrenten aus Wolfsburg. Samstagvormittag erst Training, dann Hockeyday, der sich samt Autogrammstunde bis in den Nachmittag erstreckte. Am gestrigen Sonntag abschließend das Finale des Gäubodenvolksfest-Cups gegen Ingolstadt. 2:3-Niederlage nach Penaltyschießen.
Den höchsten Spaßfaktor dürfte dabei – für Spieler und Fans gleichermaßen – der Hockeyday gehabt haben. Rund 800 Zuschauer waren ins Curt-Frenzel-Stadion gekommen, um die Mannschaft erstmals nach der Sommerpause unter die Lupe zu nehmen. Traditioneller Höhepunkt: die Skills Competition. Dabei müssen sich die Profis in verschiedenen Disziplinen auf dem Eis beweisen. Vorher wurde die Mannschaft um die beiden „Kapitäne“Aleksander Polaczek und Arvids Rekis in zwei Gruppen unterteilt und mit Spielern aus dem Nachwuchs verstärkt.
Besonders spektakulär ist die Suche nach dem schnellsten Schlittschuhläufer und dem Mann mit dem härtesten Schlagschuss. Beide Male gab es Favoritensiege. Wie im Vorjahr raste Jaroslav Hafenrichter am schnellsten um die beiden Tore über die Eisfläche. Nach 13,99 Sekunden war er wieder im Ziel.
Den härtesten Schuss hatte Verteidiger Brady Lamb. Er beschleunigte den Puck auf stattliche 163,12 Stundenkilometer. Gefragt, was das Geheimnis seiner Schussgewalt sei, sagte Lamb mit breitem Grinsen: „Ich wiege 100 Kilo und gehe ab und zu ins Krafttraining.“
Nächste Aufgabe war ein Zielschießen auf kleine Scheiben in den Torecken. Am zielsichersten waren Evan Trupp, Derek Dinger, David Stieler, Gabe Guentzel, Lamb und Matt White, die viermal trafen.
Beim Penaltyschießen war dagegen vor allem Kreativität gefragt. Eine Jury, bestehend aus Team-Manager Duanne Moeser, Co-Trainer Tray Tuomie und Nachwuchs-Chef Michael Bakos, bewertete diese. Simon Sezemskys Idee, einen Pferdekopf aufzusetzen, erwies sich dabei zwar als kreativ, störte aber den Blick auf den Puck entscheidend. Schmerzhaft endete der Versuch von Michael Davies, der den Puck mit einem Gummiband am Schläger befestigt hatte. Das Bemühen, den Puck nach diversen Tricks auch noch im Tor unterzubringen, endete mit einem Volltreffer in die Körper- mitte. Kleiner Trost: Die Jury bewertete den Versuch unter lautem Gelächter mit dem Höchstwert von dreimal zehn Punkten.
Trotz allen Spaßes war nicht zu übersehen, dass die Spieler mit viel Ehrgeiz zur Sache gingen. Kapitän Steffen Tölzer beispielsweise zertrümmerte im Schlagschuss-Wettbewerb seinen Schläger. „Natürlich will sich keiner eine Blöße geben“, sagte er. „Jeder haut sich hier voll rein.“
Das galt auch für das gestrige Finale um den GäubodenvolksfestCup. Gegen den bayerischen Rivalen Ingolstadt setzte es aber eine knappe Niederlage. 2:2 hatte es nach 60 Minuten gestanden. Zweimal hatten die Panther dabei einen Rückstand wettgemacht: Nach dem Führungstor des ERCI durch Jacob Berglund (2.) gelang Thomas Holzmann der Ausgleich (25.). Die erneute Führung durch den Doppeltorschützen Berglund im Powerplay (30.) glich Matt White aus (36.).
Im Penaltyschießen zeigten die Panther dann deutlich weniger Kreativität und vor allem Effektivität als noch am Vortag. Mark Cundari und Davies scheiterten an Ingolstadts neuem Torwart Jochen Reimer. Auf der Seite des ERCI trafen Greg Mauldin und Berglund gegen Ben Meisner.