Jäger retten Rehkitze mit Drohnen
Erfolgreicher Einsatz im Ries
Nördlingen Erfolgreicher Einsatz für den Tierschutz: Zwei Jäger aus Schwaben haben in den vergangenen zwei Wochen rund 80 Rehkitze mithilfe einer Drohne vor Mähdreschern gerettet. Berufsjäger Rupprecht Walch und sein ehrenamtlicher Begleiter Dieter Hampel kontrollieren mit der Drohne samt Wärmebildkamera derzeit jeden Morgen Felder im Norden Schwabens. „Die Kitze strahlen eine Temperatur von etwa 25 Grad ab. In der Früh sind sie also am besten zu sehen“, sagt Walch. Die gefundenen Tiere werden in Gras gewickelt und aus den Feldern geholt.
Der Landesverband für Vogelschutz in Bayern bezeichnete die Aktion als „lobenswerten Ansatz“für die Rehrettung vor der Wiesenmahd. Bisher werden Drohnen nur von wenigen Landwirten bei ihrer Arbeit eingesetzt. Mit der Wärmebildkamera an der Drohne können Walch und Hampel innerhalb von fünf Minuten einen Hektar Wiesenfläche absuchen. Je nach Beschaffenheit der Felder schaffen sie jeden Morgen 20 bis 30 Hektar, ehe es gegen 8 Uhr zu warm wird und sie die Kitze nicht mehr genau erkennen können.
Wie der Verein Rehrettung Hegau-Bodensee mitteilt, sei die Tendenz aber deutlich steigend. Rehkitzen fehlt in den ersten vier Lebenswochen der Fluchtinstinkt. Daher lassen sie sich von den großen und lauten Mähdreschern nicht vertreiben und ducken sich stattdessen nur ins Gras. Das gute Versteck wird ihnen bei der Wiesenmahd dann zum Verhängnis. Jährlich sterben dadurch hunderte von Rehkitzen auf den Feldern. Jäger Walch sagt, sein Ziel sei es, möglichst viele Rehkitze zu retten. „Das ist Antrieb genug, sich jeden Morgen aus dem Bett zu quälen.“(dpa)