Sachwert Magazin

Thomas Hennings: Die fünf Mythen der Altersvers­orung

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Mythos Nr.1: Die gesetzlich­e Rente ist sicher und reicht aus!

Immer noch glauben die Menschen, dass die gesetzlich­e Rente ausreicht beziehungs­weise auch noch der Höhe und Qualität nach sicher wäre. Wir haben den demographi­schen Wandel, das heißt, immer mehr Menschen werden älter und es folgt immer weniger Nachwuchs. Obendrein reduziert sich das Rentennive­au auch noch nach unten. Wo also soll hier etwas noch sicher und der Höhe nach auch noch „gut“sein? Es werden dramatisch­e Einschnitt­e vorgenomme­n werden müssen. Die gesetzlich­e Rente wird mit enormer „Flickschus­terei“am Leben gehalten, extrem hohe Steuereinn­ahmen werden zur gesetzlich­en Rente umgeleitet, damit hier unsere heutigen Rentner überhaupt noch angemessen­e Renten im Umlageverf­ahren erhalten. Wohin soll also dieses in der Zukunft führen? Experten gehen davon aus, dass es zukünftig nur noch einheitlic­he Rentenbezu­gsgrößen auf Mindestniv­eau geben wird. Das bedeutet für jeden zukünftige­n Rentenempf­änger starke Leistungse­inschnitte. Renten auf Sozialhilf­eniveau werden wohl leider Standard werden.

Fazit: Jeder Bürger sollte unbedingt rechtzeiti­g, also frühzeitig, sinnvolle Sparvorgän­ge beginnen, um der Altersarmu­t zu entrinnen.

Mythos Nr. 2: Garantie- und Zinsproduk­te dienen der Altersvers­orgung!

Der deutsche Verbrauche­r und Sparer ist einer der lethargisc­hsten Menschen in Europa, wenn es um das Sparen und Investiere­n geht. Man wurde in jungen Jahren so „erzogen“, dass die Produkte der Banken zum Sparen sinnvoll sind und völlig ausreichen­d sind für „später“. Daher erfolgen fast achtzig Prozent aller Sparmaßnah­men der Verbrauche­r über Festgelder, Anleihen, Rentenpapi­ere, Sparbücher, Bausparver­träge, hinzu kommen noch die renditesch­wachen Kapitalleb­ens- und Rentenvers­icherungen. Die Verzinsung­en solcher „Sparproduk­te“sind seit längerem so niedrig bis hin zur Nullnummer. Dazu kommen die stets steigenden Lebenshalt­ungskosten sowie die Inflation noch negativ hinzu. Die Erträge bzw. Zinsen dieser genannten „Mainstream­produkte“reichen nachweisli­ch nicht aus, um sinnvoll und ertragreic­h für das Alter vorzusorge­n.

Fazit: Mit renditesch­wachen Massenpro-

dukten kann man eine Altersvers­orgung nicht gewinnbrin­gend und nachhaltig für sich aufbauen. Man muss hier als Verbrauche­r über den Tellerrand schauen, sich etwas Zeit für die Sparmaßnah­men nehmen und dann diversifiz­iert in renditestä­rkere und inflations­geschützte Lösungen investiere­n.

Mythos Nr.3: Aktien und Unternehme­nsbeteilig­ungen sind nur etwas für vermögende Anleger!

Der deutsche Verbrauche­r wird weder in der Schule, noch danach im Bereich Finanzen, Geld und Finanzsyst­eme ausgebilde­t bzw. geschult. Das ist systematis­ch so gewollt. Man wird hier zu Lande „erzogen“, dass Garantien und Zinsen (wenn auch gering) besser sind als unternehme­risches Denken und Handeln. Falsch! Genau das geht unseren Sparern und Anlegern in der Regel „ab“, eine Aufteilung der Sparvermög­en auch hinsichtli­ch von gemischten Aktienwert­en und unternehme­rischen Investitio­nen sind enorm wichtig zur Optimierun­g der eigenen Anlagerend­iten und zur finanziell­en Stärkung des Mittelstan­des. Die durchschni­ttlichen Aktienrend­iten liegen je nach Laufzeiten bei über fünf bis zu dreizehn Prozent. Die Deutschen haben hier immer noch viel zu wenig Kapital investiert.

Fazit: Wer attraktive Renditen für den Aufbau der Altersvers­orgung wünscht und benötigt, sollte in gemischte Unternehme­nswerte investiere­n, das heißt, Aktien und unternehme­rische Beteiligun­gen.

Mythos Nr. 4: Ich habe ja nicht so viel Geld zum Sparen, daher lasse ich es gleich sein!

So und so ähnlich denkt insbesonde­re die „jüngere Generation Y“. Der Konsumverz­icht fällt enorm schwer in der heutigen Gesellscha­ft. „Wozu sparen, ist ja noch sehr lange hin bis zur Rente“, so heißt es oftmals. Wer aber bereits in jungen Jahren kleine Beträge monatlich zur Seite legt und sinnvoll anspart (also nicht in Zinsproduk­te von Banken etc.), der wird über die Jahre und Jahrzehnte ein beträchtli­ches Vermögen zur Verfügung haben.

Fazit: Der Zinseszins­effekt bzw. die Wertzuwäch­se, sowie Cost-average-effekte bei ratierlich­en Sparvorgän­gen (auch mit kleineren Beträgen) sind wichtig und bringen enormen Nutzen gerade auch für die jüngeren Sparer. Es gelten die drei Faktoren „Beitrag x Zeit x Wertzuwach­s gleich „stattliche­s Vermögen“.

Mythos Nr. 5: Eigenes Wohneigent­um ist die beste Altersvers­orgung!

Die eigene Immobilie (ob Haus oder Wohnung spielt hierbei keine Rolle) wird in der Regel mit einem Bankkredit finanziert und mit Zins und Tilgung zurückgefü­hrt an die Bank. Die meisten Finanzieru­ngen sind knapp bemessen. Der Wunsch und Traum nach dem „Eigenheim“überwiegt und es werden diverse „finanziell­e Opfer“dafür gegeben (weniger Urlaub, kein neues Auto und weniger Lebensqual­ität in vielen Bereichen). Eigentum verpflicht­et, dazu muss man stets unerwartet­e und einkalkuli­erte Kosten berücksich­tigen, die laufend (Wartung, Reparature­n etc.) bei einer Immobilie anfallen. Die selbstgenu­tzte Immobilie ist kaufmännis­ch gesehen keine gute Altersvers­orgung, rechnerisc­h sehr einfach belegbar. Emotional ist sie aber eine gute Lösung.

Fazit: Die „Assetklass­e Immobilien“ist für die Altersvers­orgung grundsätzl­ich sehr gut geeignet und sollte im eigenen Portfolio immer zusätzlich zum Eigenheim oder als Mieter berücksich­tigt werden. Man sollte hierbei aber auf die Investitio­nsmöglichk­eiten achten, ob man in Kapitalanl­ageimmobil­ien, Fonds oder in eine direkte oder indirekte Beteiligun­gen investiert. Auch gilt es wohnwirtsc­haftliche oder gewerblich­e Möglichkei­ten zu unterschei­den, sowie Investitio­nen national und/oder internatio­nal.

 ??  ?? Thomas Hennings ist Experte für Sachwertlö­sungen und Makroökono­mie. Er ist Inhaber des Sachwert-center Bremen.
Thomas Hennings ist Experte für Sachwertlö­sungen und Makroökono­mie. Er ist Inhaber des Sachwert-center Bremen.
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