Ronald Stöferle Goldreport
Ronald-peter Stöferle erläutert seinen Goldreport und sagt Kryptowährungen spannende Zeiten voraus
Herr Stöferle, im Mai kam Ihr neuer Goldreport heraus. Zinsen sind ja Ihr Lieblingsthema. Wie sieht es dieses Jahr aus?
Die Gemengelage bei Gold ist spannend. Viele waren enttäuscht, dass sich der Goldpreis nicht fulminanter entwickelt hat. Dennoch gab es im letzten Jahr auf Dollarbasis ein Plus von 13 Prozent, auf Eurobasis ein zartes Minus von 1 Prozent. Es ist erfreulich, dass sich der Goldpreis trotz massiven Gegenwindes sehr schön entwickelt. Mit Gegenwind meine ich, dass einerseits die Aktienmärkte nach wie vor auf Rallyekurs sind, wenngleich es in den letzten Wochen schon erste Warnschüsse gab. Die Immobilienmärkte laufen nach wie vor sehr gut. Wir sehen, dass die Zinserwartungen steigen und die amerikanische Notenbank ihre Bilanz zurückfährt, also Quantitative Tightening und damit die Rückführung des Quantitative Easing, betreibt. Diesen Faktor, der massive Auswirkung auf die Asset-märkte hat, beschreiben wir auch ausführlich im Goldreport. Daneben beobachten wir, dass das Vertrauen in die Politik und die Notenbanken wieder zurückkehrt. Also insofern ist das kein sehr positives Umfeld für den Goldpreis. Nichtsdestotrotz befindet sich Gold seit 2016 in einem zarten Aufwärtstrend. Wenn sich der Gegenwind in Rückenwind wandelt, sprich, wenn Rezessionssorgen aufkommen, die Wall an den Aktienmärkten nachhaltig ansteigt, wenn die Federal Reserve Bank früher oder später eine Kehrtwende macht, dann schlägt die Stunde für den Goldpreis und er nimmt Momentum auf.