Der Run auf die neue Zahnarztpraxis ist groß
Elisabeth Henn ist die neue Zahnärztin in Großenhain. Auch Neupatienten werden aufgenommen. Am Freitag wurde erst einmal Eröffnung gefeiert.
Elisabeth Henn ist tiefenentspannt. Dabei liegen hinter ihr Wochen, ja Monate intensiver und vor allem „fremder“Arbeit. Denn eigentlich Zahnärztin, fungierte Elisabeth Henn ein rundes Jahr als Bauleiterin im ersten Obergeschoss auf der Meißner Straße 82 b. Die 34-Jährige spricht von „einem langen Umbau und einer noch längeren Planungsphase“.
Doch alles ist pünktlich fertig geworden. Seit ein paar Tagen werden nun die ersten Zahnpatienten in der modernen Praxis behandelt. „Der Run ist ziemlich groß“, erzählt Elisabeth Henn. Am Freitag gab sie der Öffentlichkeit bei einer offiziellen Eröffnung einen Einblick in das, was sich hier künftig abspielen wird.
Zur neuen Zahnarztpraxis gehören drei Behandlungsplätze, ein kleines Labor und eine Umgebung, in der sich die Patienten so wohl wie möglich fühlen sollen. Denn: „Wir verstehen, dass der Besuch beim Zahnarzt für viele Menschen mit Unsicherheit oder Angst verbunden sein kann. Daher legen wir großen Wert darauf, dass sich unsere Patienten – egal welchen Alters – bei uns wohl- und gut aufgehoben fühlen“, so das Credo. Entsprechend einladend und Ruhe ausstrahlend präsentieren sich die Räumlichkeiten.
Mit „Wir“ist verbunden, dass sich die junge Zahnärztin erfahrene Unterstützung geholt hat. Denn Diplom-Stomatologe Jochen Keil, der seit 1991 eine eigene Praxis auf der Mozartallee 129 betrieb, hat diese inzwischen geschlossen und ist jetzt Angestellter bei Elisabeth Henn. Ursprünglich wollte er einen Nachfolger für seine Praxis finden, etwas kürzertreten und seine Patienten noch etwa zwei Jahre weiter versorgen. Doch die Offerte von Elisabeth Henn kam offenbar gerade richtig.
Es ist für beide eine Win-win-Situation. Denn Jochen Keil hat neben Berufserfahrung einen Teil seiner Behandlungstechnik mitgebracht – und bewährtes Personal. Zudem wird mit der neuen Praxis ein Problem gelindert. Denn zuletzt musste Jochen Keil – der allgemeinen Versorgungssituation geschuldet – notgedrungen einen Aufnahmestopp neuer Patienten verhängen. Am neuen Standort indes gibt es jetzt dank Elisabeth Henn wieder Aufnahmekapazitäten.
Elisabeth Henn, in Großenhain geboren, hat sich sehr bewusst für den Standort Meißner Straße entschieden. „Die Räumlichkeiten boten sich förmlich an. Das Haus ist ja auf gutem Wege, ein Gesundheitszentrum zu werden“, sagte sie schon vor einigen Wochen. Nicht ganz unwichtig: Mit ihrer Familie wohnt Elisabeth Henn nur einen Steinwurf von ihrer neuen Arbeitsstelle entfernt – was angesichts ihrer beiden kleinen Kinder sicherlich kein unwesentlicher Faktor ist.
Kinderzahlheilkunde ist ein bisschen ihr Steckenpferd. Insofern kann sie mit der „Angst vor dem Zahnarzt“sehr gut umgehen, die es allerdings längst nicht nur bei kleinen Patienten gebe. Viele, auch ältere, kämen mit Angstgefühlen in die Praxis, die ihren Ursprung in der Kindheit hatten, glaubt die Zahnmedizinerin. Da ist dann viel Einfühlungsvermögen und Psychologie gefragt. Die angestrebte Wohlfühlatmosphäre schon im Wartebereich gehört beispielsweise dazu. „Alles soll hell und freundlich eingerichtet werden, damit die Patienten erst einmal ,ankommen‘“, so Elisabeth Henn.
Dort will auch Elisabeth Henn ansetzen. Unangemeldete Schmerzfälle stellen jede Praxis vor große Herausforderungen. „Wir werde natürlich versuchen, Schmerzpatienten zeitnah in den Praxisablauf einzufügen. Schnelle Hilfe für unsere Patienten ist uns ein Bedürfnis“, sagt sie. Um Wartezeiten zu vermeiden, hat sie ein OnlinePortal ins Leben gerufen, das die „Feuertaufe“inzwischen bestanden hat.
Zur Eröffnung am Freitag gab es viele Glückwünsche und Dank an alle Beteiligten. Nicht nur Handwerksfirmen, sondern auch die Familie und Freunde halfen nicht nur beim Umbau, sondern überbrachten vor allem viele gute Wünsche für die Zukunft. Die wird sicherlich für Elisabeth Henn arbeitsreich. Aber sie blickt ihr entspannt entgegen.