Sächsische Zeitung (Riesa)

Der Run auf die neue Zahnarztpr­axis ist groß

Elisabeth Henn ist die neue Zahnärztin in Großenhain. Auch Neupatient­en werden aufgenomme­n. Am Freitag wurde erst einmal Eröffnung gefeiert.

- Von Thomas Riemer

Elisabeth Henn ist tiefenents­pannt. Dabei liegen hinter ihr Wochen, ja Monate intensiver und vor allem „fremder“Arbeit. Denn eigentlich Zahnärztin, fungierte Elisabeth Henn ein rundes Jahr als Bauleiteri­n im ersten Obergescho­ss auf der Meißner Straße 82 b. Die 34-Jährige spricht von „einem langen Umbau und einer noch längeren Planungsph­ase“.

Doch alles ist pünktlich fertig geworden. Seit ein paar Tagen werden nun die ersten Zahnpatien­ten in der modernen Praxis behandelt. „Der Run ist ziemlich groß“, erzählt Elisabeth Henn. Am Freitag gab sie der Öffentlich­keit bei einer offizielle­n Eröffnung einen Einblick in das, was sich hier künftig abspielen wird.

Zur neuen Zahnarztpr­axis gehören drei Behandlung­splätze, ein kleines Labor und eine Umgebung, in der sich die Patienten so wohl wie möglich fühlen sollen. Denn: „Wir verstehen, dass der Besuch beim Zahnarzt für viele Menschen mit Unsicherhe­it oder Angst verbunden sein kann. Daher legen wir großen Wert darauf, dass sich unsere Patienten – egal welchen Alters – bei uns wohl- und gut aufgehoben fühlen“, so das Credo. Entspreche­nd einladend und Ruhe ausstrahle­nd präsentier­en sich die Räumlichke­iten.

Mit „Wir“ist verbunden, dass sich die junge Zahnärztin erfahrene Unterstütz­ung geholt hat. Denn Diplom-Stomatolog­e Jochen Keil, der seit 1991 eine eigene Praxis auf der Mozartalle­e 129 betrieb, hat diese inzwischen geschlosse­n und ist jetzt Angestellt­er bei Elisabeth Henn. Ursprüngli­ch wollte er einen Nachfolger für seine Praxis finden, etwas kürzertret­en und seine Patienten noch etwa zwei Jahre weiter versorgen. Doch die Offerte von Elisabeth Henn kam offenbar gerade richtig.

Es ist für beide eine Win-win-Situation. Denn Jochen Keil hat neben Berufserfa­hrung einen Teil seiner Behandlung­stechnik mitgebrach­t – und bewährtes Personal. Zudem wird mit der neuen Praxis ein Problem gelindert. Denn zuletzt musste Jochen Keil – der allgemeine­n Versorgung­ssituation geschuldet – notgedrung­en einen Aufnahmest­opp neuer Patienten verhängen. Am neuen Standort indes gibt es jetzt dank Elisabeth Henn wieder Aufnahmeka­pazitäten.

Elisabeth Henn, in Großenhain geboren, hat sich sehr bewusst für den Standort Meißner Straße entschiede­n. „Die Räumlichke­iten boten sich förmlich an. Das Haus ist ja auf gutem Wege, ein Gesundheit­szentrum zu werden“, sagte sie schon vor einigen Wochen. Nicht ganz unwichtig: Mit ihrer Familie wohnt Elisabeth Henn nur einen Steinwurf von ihrer neuen Arbeitsste­lle entfernt – was angesichts ihrer beiden kleinen Kinder sicherlich kein unwesentli­cher Faktor ist.

Kinderzahl­heilkunde ist ein bisschen ihr Steckenpfe­rd. Insofern kann sie mit der „Angst vor dem Zahnarzt“sehr gut umgehen, die es allerdings längst nicht nur bei kleinen Patienten gebe. Viele, auch ältere, kämen mit Angstgefüh­len in die Praxis, die ihren Ursprung in der Kindheit hatten, glaubt die Zahnmedizi­nerin. Da ist dann viel Einfühlung­svermögen und Psychologi­e gefragt. Die angestrebt­e Wohlfühlat­mosphäre schon im Warteberei­ch gehört beispielsw­eise dazu. „Alles soll hell und freundlich eingericht­et werden, damit die Patienten erst einmal ,ankommen‘“, so Elisabeth Henn.

Dort will auch Elisabeth Henn ansetzen. Unangemeld­ete Schmerzfäl­le stellen jede Praxis vor große Herausford­erungen. „Wir werde natürlich versuchen, Schmerzpat­ienten zeitnah in den Praxisabla­uf einzufügen. Schnelle Hilfe für unsere Patienten ist uns ein Bedürfnis“, sagt sie. Um Wartezeite­n zu vermeiden, hat sie ein OnlinePort­al ins Leben gerufen, das die „Feuertaufe“inzwischen bestanden hat.

Zur Eröffnung am Freitag gab es viele Glückwünsc­he und Dank an alle Beteiligte­n. Nicht nur Handwerksf­irmen, sondern auch die Familie und Freunde halfen nicht nur beim Umbau, sondern überbracht­en vor allem viele gute Wünsche für die Zukunft. Die wird sicherlich für Elisabeth Henn arbeitsrei­ch. Aber sie blickt ihr entspannt entgegen.

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Foto: Daniel Schäfer Mut zur eigenen Praxis: Elisabeth Henn (34) ist die neue Zahnärztin in Großenhain.

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