Sächsische Zeitung (Pirna Sebnitz)
Neue Debatte: „Wie wollen wir in Pirna leben?“
Die Initiativgruppe „Pirna im Gespräch“veranstaltet am 28. April ihre fünfte Diskussionsrunde – diesmal mit einer besonderen Themenpalette.
Die vor drei Jahren gegründete Initiativgruppe „Pirna im Gespräch“beschäftigt sich erneut mit dem gesellschaftlichen Zusammenleben in Pirna und wie die Stadt für die Menschen eine lebenswerte bleibt. Die Initiatoren veranstalten am 28. April ihre nunmehr fünfte Diskussionsrunde, dieses Mal zur Schwerpunktthematik „Wie wollen wir in Pirna leben?“.
Bei den vorangegangenen Debatten ging es schwerpunktmäßig jeweils um ein bestimmtes Grundrecht und welche Wirkung diese Abwehrrechte des Bürgers gegen den Staat entfalten. Fachleute führten mit kurzen Beiträgen in das Thema ein, danach wurde diskutiert. Bei der fünften Auflage ist nun neu: Dieses Mal steht kein einzelnes Thema im Mittelpunkt, es wird auch keinen Expertenvortrag geben. „Unter der großen Überschrift ‚Wie wollen wir in Pirna leben?‘ geht es in erster Linie um Informationsaustausch, Diskussion und um Begegnung“, sagt Bärbel Falke von der Initiativgruppe. Experten seien so gesehen in dieser Veranstaltung alle.
Nach einer kurzen Einleitung, so ist geplant, gibt es einige Informationen zum Themenkreis, anschließend können sich die Interessierten darüber im Diskurs austauschen. Zur Debatte stehen folgende Schwerpunkte:
■ Verkehr: Wie soll sich der Verkehr entwickeln, was sagt das Verkehrskonzept der Stadt?
■ Stadtkinder und Jugendlichen: Was wünschen sie sich in Pirna?
■ Bürgerbeteiligung: Welche Formate gibt es, welche wünschen wir uns?
■ Essen und Trinken: Welche Möglichkeiten haben wir, Gutes von hier zu bekommen?
■ Stadtklima: Wie schaffen wir die Anpassung an veränderte klimatische Bedingungen?
■ Verschiedenheit: Wie gehen wir miteinander um?
■ Freies Thema: Was bewegt unser Publikum?
„Vielleicht entstehen daraus neue Initiativen oder Ideen für Pirna“, sagt Bärbel Falke. Vielleicht wachse die Selbstwirksamkeit in Zeiten, in denen die Sorgen groß sind und von manchen gezielt geschürt werden. Vielleicht wachse die Lust auf kritische Auseinandersetzung und konkretes Handeln. Die Initiativgruppe war 2021 von Bärbel Falke, Maria Giesing, Christfried Wutzler und Frank Höppner gegründet wurden. Ziel war, eine neue Reihe mit dem Titel „Pirna im Gespräch“zu etablieren und auf diese Weise in anderer Form die sogenannten Sonntagsvorlesungen wiederzubeleben, die in den 1990er Jahren mehrmals stattfanden, dann aber irgendwann aufhörten. Die Initiatoren befanden, es sei nun wieder an der Zeit, dass es für die Stadtgesellschaft ein kostenloses Bildungsangebot
und eine Plattform für einen Austausch gibt. Gerade in der Zeit der CoronaPandemie waren solche Dialoge kaum möglich, die Initiativgruppe ortete, dass es gerade danach wieder ein großes Gesprächsbedürfnis zu verschiedenen Themen gebe. Die neue Reihe sollte aber nicht nur den Dialog fördern, sondern auch eine wichtige Eigenschaft wieder in den Fokus rücken: einander zuzuhören.
Bei der Debatte am 28. April geht es unter anderem darum, wie die Menschen gut miteinander leben können, wie sie Pirna demokratisch mitgestalten können, wie man miteinander umgeht und wie die Kluft zu überwinden ist zwischen jenen, die der liberalen Demokratie zutiefst misstrauen und denen, die innerhalb der liberalen Demokratie nach Wegen der Verständigung und Erneuerung suchen. All das ist Anlass für die Gesprächsreihe. „Regelgeleitete Diskussionsformen“, sagt Bärbel Falke, „werden wieder unversöhnlich scheinende Positionen miteinander in Kontakt bringen und jede Stimme gleichberechtigt sprechen lassen.“
„Pirna im Gespräch“, 28. April, 11 Uhr, Uniwerk, Alte Feuerwache, Obere Burgstraße 6. Eintritt frei.