B| e| s| o| n| d| e| r| E| M|||| -| S| p| ü| l| -| A|||| n| a| l| y| s| e| :||||||||||||||||| e Wie sich der Spielverlauf im Görlitzer Wasserverbrauch niederschlägt
Wann hält die Spannung die Görlitzer vor dem Fernseher, und wann wird sie zu groß für die Blase? Die Stadtwerke analysieren EM-Spiele auf ihre Art.
Was für eine Spannung beim EM-Spiel Deutschland gegen Dänemark war das? Schon in der vierten Minute köpfte Nico Schlotterbeck den Ball ins dänische Tor. Gilt der Treffer oder nicht? Als das entschieden wird, denkt kein Zuschauer daran, „sich vom Fernseher wegzubegeben“, analysieren die Görlitzer Stadtwerke. Woher sie wissen, was die Zuschauer während des Spieles so machen? Sie haben die Partie auf besondere Weise ausgewertet: mit dem Wasserverbrauch der Görlitzer.
Absehbar: Als das Achtelfinale vor einer Woche wegen Starkniederschlägen im Dortmunder Stadion unterbrochen werden musste, ging der Wasserverbrauch deutlich nach oben. Nach 24 Minuten ging es weiter, „und das gleich mit einer Doppelchance für Deutschland. Alle Toilettengänge sind getan, frisches Trinkwasser ist geholt. Der Wasserverbrauch sinkt deutlich“, analysieren die SWG. Kurz darauf die Halbzeitpause: Die Wasserkurve steigt wieder deutlich an, „da kann man doch gleich noch den Geschirrspüler anstellen“. Auf Toilette waren schließlich gerade alle erst.
Die Idee, die EM-Spiele mit ihren ganz eigenen Kompetenzen auszuwerten, hatten die Stadtwerke-Mitarbeiter schon vor einiger Zeit, erzählt SWG-Sprecherin Denise Seifert. „Auch bei den vergangenen EM- und WM-Turnieren haben wir bereits derartige Grafiken erstellt.“Die erste Analyse bei dieser EM nahmen die SWG beim Auftaktspiel Deutschland-Schottland vor. Wann die nächste auf der SWG-Facebookseite veröffentlicht wird, kann Denise Seifert noch nicht sagen. Denn für solche Auswertungen braucht es ein bisschen Luft, sie sind umfangreicher, als man vielleicht denkt, erklärt sie. Nicht nur der Wasserverbrauch ist zu analysieren, sondern auch noch mal der Spielverlauf, um abzugleichen, wie sich spannende oder eben weniger spannende Phasen auf den Verbrauch auswirken. Wann verharren die Zuschauer daheim gebannt vorm Fernseher, wann lässt sie Spannung gar einige Blasen nervös werden, wann verlangt der Torjubel einen Schluck Wasser – oder wann hat sich das heimische Publikum vielleicht zu sehr in Sicherheit gewähnt?
Nicht nur Zeit, sondern auch ein bisschen Kreativität ist dafür gefragt. Zum Beispiel, um zu erklären, warum in der Deutschland-Schottland-Partie nach der Halbzeitpause der Wasserbrauch noch eine ganze Weile hoch blieb. Der SWG-Fußballexperte schreibt es den drei Toren zu, die schon in der ersten Halbzeit für Deutschland gefallen waren: „Man kann sich zurücklehnen und in Ruhe noch ein paar Dinge erledigen ...“„Aber einige verbummeln dabei völlig den Wiederanpfiff.“(SZ/sdn)