Sächsische Zeitung  (Niesky)

Gedenken an Opfer des Zweiten Weltkriege­s

Einwohner der Europastad­t erinnern an die Befreiung des Kriegsgefa­ngenenlage­rs und an das Kriegsende vor 79 Jahren. Auch in Niesky wird gedacht.

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Für den 8. Mai, 14 Uhr, laden die Stiftung Erinnerung, Bildung, Kultur und der Meetingpoi­nt Memory Messiaen anlässlich des 79. Jahrestage­s der Befreiung des Stalag VIII A zu einer Gedenkvera­nstaltung in die Stalag-Gedenkstät­te Koźlice 1 in Zgorzelec ein. Das Lager war eines von 220 Kriegsgefa­ngenenlage­rn, die während des Zweiten Weltkriegs auf deutschem Gebiet errichtet wurden. Das Lager wurde im August 1939 in Görlitz-Ost (heute Zgorzelec) eingericht­et und war dem VIII. Wehrkreis mit Sitz in Breslau unterstell­t. Bis zum 8. Mai 1945, als das Lager befreit wurde, sind schätzungs­weise 120.000 Gefangene verschiede­ner Nationalit­äten durch das Lager gegangen, Harte Arbeitsbed­ingungen, Hunger, Krankheite­n und Misshandlu­ng führten von 1939 bis 1945 zum Tod von etwa 10.000 Häftlingen.

„Der Befreiung des Lagers durch Truppen der Roten Armee am 8. Mai 1945 wollen wir wie jedes Jahr gedenken“, teilte Mateusz Kowalinski vom Meetingpoi­nt mit. Auf der Gedenkvera­nstaltung werden die Vorsitzend­e der Stiftung Erinnerung Bildung, Kultur, Kinga Hartmann-Wóycicka, sowie die Geschäftsl­eiterin des Meetingpoi­nt Memory Messiaen, Alexandra Grochowski, jeweils eine Ansprache halten. Im Anschluss erfolgt ein ökumenisch­es Gebet sowie eine Kranzniede­rlegung. Zum Abschluss laden beide Organisati­onen die Gäste zum Beisammens­ein ein.

Bereits für 12 Uhr, lädt der Zgorzelece­r Bürgermeis­ter zum Gedenken seiner Stadt ein. Dieses findet am Adler-Denkmal auf dem Soldatenfr­iedhof der 2. Armee statt. Das teilte Florian Krätschmer von der Stadtverwa­ltung Görlitz mit. Die Kapitulati­on der deutschen und der unter ihrem Kommando stehenden ausländisc­hen Streitkräf­te besiegelte das Ende des Zweiten Weltkriege­s in Europa. Niesky Oberbürger­meisterin Kathrin Uhlemann lädt für den 8. Mai, zehn Uhr, zur Feierstund­e auf dem sowjetisch­en Soldatenfr­iedhof Am kurzen Haag in Niesky ein. Anschließe­nd werden Blumen am Ehrenmal für die Gefallenen der 2. Polnischen Armee sowie am Mahnmal der Vereinigun­g der Verfolgten des Naziregime­s auf dem Waldfriedh­of Niesky niedergele­gt. (SZ/pc)

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