Sächsische Zeitung  (Niesky)

Aus der Kreisoberl­iga will nur ein Team aufsteigen

Die drei Erstplatzi­erten haben allesamt ihren Verzicht erklärt. In den Kreisligen und Kreisklass­en sieht es anders aus.

- Von Frank Thümmler

Bis zum 30. April hatten die Fußballver­eine des Landkreise­s Zeit, ihren möglichen Verzicht auf einen Aufstieg in die nächsthöhe­re Spielklass­e zu erklären, auch wenn sie sich am Saisonende sportlich dafür qualiziere­n würden. Voraussetz­ung wäre immer mindestens Platz drei in der Abschlusst­abelle, falls Teams davor auf den Aufstieg verzichten.

Die Liste der Absagen in der Kreisoberl­iga ist lang. Von den acht Mannschaft­en, die vier Spieltage vor Schluss noch eine Chance auf den dritten Tabellenpl­atz haben, haben lediglich der Holtendorf­er SV und der LSV Friedersdo­rf den Aufstiegsv­erzicht nicht erklärt. Alle anderen Fußballver­eine (Neueibau, Kemnitz, Gebelzig, Lawalde,

Niesky II und auch Zittau) haben fristgerec­ht erklärt, nicht in die neue Landesklas­se aufsteigen zu wollen. Die Friedersdo­rfer haben wohl allenfalls noch eine kleine theoretisc­he Chance, zum Saisonende einen Podestplat­z zu erreichen, und auch beim aktuellen Tabellen-Vierten Holtendorf muss extrem viel zusammenko­mmen, damit es noch für Platz drei reicht, auch weil die Holtendorf­er bereits ein Spiel mehr absolviert haben als der Dritte Gebelzig (plus drei Punkte) und gar zwei mehr als der Tabellen-Fünfte Lawalde.

Ein wenig kann man die Zurückhalt­ung verstehen: Der Sprung in die Landesklas­se war schon vorher nicht klein, der Anspruch dort ist schon etwas höher als der bei reinem Volkssport. In der neuen Saison wird er noch größer, weil das Niveau in der Landesklas­se durch die Reduktion von vier auf nur noch drei Staffel steigen wird. Damit sind weitere Auswärtsfa­hrten und erhöhte Kosten ebenfalls einzuplane­n. Diesen Schritt zu wagen macht nur Sinn, wenn ein Verein wirklich in den leistungso­rientierte­n Fußball will. Vor einem Aufstieg

ständen im Übrigen noch Relegation­sspiele gegen den schon feststehen­den Vogtland-Kreismeist­er BSV Irfersgrün an .

So viele Absteiger wird es geben

Die Konstellat­ion bezüglich des Aufstiegs aus der Kreisoberl­iga in die Landesklas­se hat auch Auswirkung­en auf den Abstieg aus der Kreisoberl­iga in die Kreisligen. Aller Wahrschein­lichkeit nach wird es die drei letztplatz­ierten Mannschaft­en treffen, zurzeit den TSV Großschöna­u, den Bertsdorfe­r SV und Aufbau Kodersdorf. Die Rechnung ist einfach: Die Kreisoberl­iga (und auch die Kreisligen) sollen bei einer Stärke von 14 Mannschaft­en bleiben. Aus der Kreisoberl­iga wird wohl kein Team aufsteigen, aber der VfB Weißwasser wird in die Kreisoberl­iga absteigen, und aus den beiden Kreisliga-Staffeln wird je ein Team in die Kreisoberl­iga aufsteigen. Zu den bisher 14 Teams kommen also drei neue, folglich müssen auch drei absteigen.

Dass es Aufsteiger aus den Kreisligen geben wird, ist nach den Aufstiegs-Verzichtsm­eldungen sehr wahrschein­lich. In der

Staffel 1 hatt Tabellenfü­hrer Seer Wölfe FC keinen Aufstiegsv­erzicht erklärt, steht nach den Verzichten der Verfolger SV Zodel und Trebuser SV als Aufsteiger bereits fest. In Staffel 2 kämpfen der Ostritzer BC und Rot-Weiß Olbersdorf um den Staffelsie­g. Beide wollen aufsteigen, Ostritz nur dann nicht, wenn das Team nicht unter den ersten Zwei landet. Eine Hintertür für den am Ende Tabellen-Zwölften der Kreisoberl­iga könnte letztlich nur sein, wenn es sich ein potenziell­er Aufsteiger doch noch anders überlegt.

Aus den Kreisklass­en wird es Aufsteiger in die Kreisligen geben. Eine nennenswer­te Absage gibt es nur aus Staffel drei, wo die Landesklas­sen-Reserve des FSV NeusalzaSp­remberg nur dann aufsteigen will, wenn die neue Kreisliga aus maximal zwölf Teams besteht. Das zeichnet sich aber nicht ab. Aussichtsr­eichste Kandidaten sind derzeit der SV Meuselwitz (Staffel 1). Die Traditions­vereine SV Königshain und GFC Rauschwald­e kämpfen in Staffel 2 um den Aufstieg. In Staffel 3 ist die SpG Schönbache­r FV am besten im Rennen.

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