Aus der Kreisoberliga will nur ein Team aufsteigen
Die drei Erstplatzierten haben allesamt ihren Verzicht erklärt. In den Kreisligen und Kreisklassen sieht es anders aus.
Bis zum 30. April hatten die Fußballvereine des Landkreises Zeit, ihren möglichen Verzicht auf einen Aufstieg in die nächsthöhere Spielklasse zu erklären, auch wenn sie sich am Saisonende sportlich dafür qualizieren würden. Voraussetzung wäre immer mindestens Platz drei in der Abschlusstabelle, falls Teams davor auf den Aufstieg verzichten.
Die Liste der Absagen in der Kreisoberliga ist lang. Von den acht Mannschaften, die vier Spieltage vor Schluss noch eine Chance auf den dritten Tabellenplatz haben, haben lediglich der Holtendorfer SV und der LSV Friedersdorf den Aufstiegsverzicht nicht erklärt. Alle anderen Fußballvereine (Neueibau, Kemnitz, Gebelzig, Lawalde,
Niesky II und auch Zittau) haben fristgerecht erklärt, nicht in die neue Landesklasse aufsteigen zu wollen. Die Friedersdorfer haben wohl allenfalls noch eine kleine theoretische Chance, zum Saisonende einen Podestplatz zu erreichen, und auch beim aktuellen Tabellen-Vierten Holtendorf muss extrem viel zusammenkommen, damit es noch für Platz drei reicht, auch weil die Holtendorfer bereits ein Spiel mehr absolviert haben als der Dritte Gebelzig (plus drei Punkte) und gar zwei mehr als der Tabellen-Fünfte Lawalde.
Ein wenig kann man die Zurückhaltung verstehen: Der Sprung in die Landesklasse war schon vorher nicht klein, der Anspruch dort ist schon etwas höher als der bei reinem Volkssport. In der neuen Saison wird er noch größer, weil das Niveau in der Landesklasse durch die Reduktion von vier auf nur noch drei Staffel steigen wird. Damit sind weitere Auswärtsfahrten und erhöhte Kosten ebenfalls einzuplanen. Diesen Schritt zu wagen macht nur Sinn, wenn ein Verein wirklich in den leistungsorientierten Fußball will. Vor einem Aufstieg
ständen im Übrigen noch Relegationsspiele gegen den schon feststehenden Vogtland-Kreismeister BSV Irfersgrün an .
So viele Absteiger wird es geben
Die Konstellation bezüglich des Aufstiegs aus der Kreisoberliga in die Landesklasse hat auch Auswirkungen auf den Abstieg aus der Kreisoberliga in die Kreisligen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird es die drei letztplatzierten Mannschaften treffen, zurzeit den TSV Großschönau, den Bertsdorfer SV und Aufbau Kodersdorf. Die Rechnung ist einfach: Die Kreisoberliga (und auch die Kreisligen) sollen bei einer Stärke von 14 Mannschaften bleiben. Aus der Kreisoberliga wird wohl kein Team aufsteigen, aber der VfB Weißwasser wird in die Kreisoberliga absteigen, und aus den beiden Kreisliga-Staffeln wird je ein Team in die Kreisoberliga aufsteigen. Zu den bisher 14 Teams kommen also drei neue, folglich müssen auch drei absteigen.
Dass es Aufsteiger aus den Kreisligen geben wird, ist nach den Aufstiegs-Verzichtsmeldungen sehr wahrscheinlich. In der
Staffel 1 hatt Tabellenführer Seer Wölfe FC keinen Aufstiegsverzicht erklärt, steht nach den Verzichten der Verfolger SV Zodel und Trebuser SV als Aufsteiger bereits fest. In Staffel 2 kämpfen der Ostritzer BC und Rot-Weiß Olbersdorf um den Staffelsieg. Beide wollen aufsteigen, Ostritz nur dann nicht, wenn das Team nicht unter den ersten Zwei landet. Eine Hintertür für den am Ende Tabellen-Zwölften der Kreisoberliga könnte letztlich nur sein, wenn es sich ein potenzieller Aufsteiger doch noch anders überlegt.
Aus den Kreisklassen wird es Aufsteiger in die Kreisligen geben. Eine nennenswerte Absage gibt es nur aus Staffel drei, wo die Landesklassen-Reserve des FSV NeusalzaSpremberg nur dann aufsteigen will, wenn die neue Kreisliga aus maximal zwölf Teams besteht. Das zeichnet sich aber nicht ab. Aussichtsreichste Kandidaten sind derzeit der SV Meuselwitz (Staffel 1). Die Traditionsvereine SV Königshain und GFC Rauschwalde kämpfen in Staffel 2 um den Aufstieg. In Staffel 3 ist die SpG Schönbacher FV am besten im Rennen.