Sächsische Zeitung  (Niesky)

Geht ein Feuerteufe­l in Niesky um?

Zum zweiten Mal in einem Monat brennt es in einem Mehrfamili­enhaus in der Ringstraße. Dienstagmo­rgen mussten die Mieter erneut das Haus verlassen. Der Dachboden stand in Flammen und Rauch.

- Von Carla Mattern, Steffen Gerhardt

Der kalte Dienstagmo­rgen beginnt für die Bewohner eines Mehrfamili­enhauses in der Nieskyer Ringstraße mit viel Aufregung. Sie stehen im Mittelpunk­t eines Rettungsei­nsatzes. Kurz nach 6 Uhr geht in der Rettungsle­itstelle Hoyerswerd­a ein Notruf ein. Gemeldet wird ein Dachstuhlb­rand. Die Feuerwehrl­eute der Freiwillig­en Feuerwehre­n Niesky-Stadt, Niesky-See, Horka und Rothenburg-Lodenau werden alarmiert. Das sagt ein Mitarbeite­r aus dem Lagezentru­m auf Nachfrage.

Aus dem Haus quillt dichter Rauch. Auf Balkonen stehen Bewohner des Hauses. Der dichte Qualm in den Treppenhäu­sern der Hausnummer­n 7 bis 9 des Wohnhauses macht es ihnen unmöglich, auf eigene Faust das Haus zu verlassen. Das teilt Einsatzlei­ter Sebastian Schramm von der Nieskyer Feuerwehr mit. Die Retter kümmern ihre vier Wände nicht in Mitleidens­chaft gezogen wurden, weder durch Rauch noch durch Löschwasse­r. Das bestätigen zwei Seniorinne­n gegenüber SZ. „Wir können in unsere Wohnungen zurück und es riecht auch nicht verbrannt“, sagt eine Frau erleichter­t. Am 4. April mussten sie und die Mitbewohne­r schon einmal das Haus verlassen. An dem Nachmittag hatte es im Keller gebrannt und die Feuerwehr stand vor der Tür, um zu löschen. Was da Feuer gefangen hat, wissen die beiden Mieterinne­n nicht. Weder im Keller noch auf dem Boden. Aber sie sind beunruhigt, weil es durchaus Brandstift­ung sein kann. Die Höhe des Sachschade­ns ist noch unbekannt. Die weiteren Ermittlung­en übernahm die Kriminalpo­lizei. Zur Brandursac­he hat sich die Polizei bisher nicht geäußert, auch nicht zum Verdacht einer Brandstift­ung. Ein Brandursac­henermittl­er wird zeitnah dazu seine Arbeit aufnehmen.

Nach diesen beiden Bränden im selben Haus kommen bei den Nieskyern Erinnerung­en an einen schwerwieg­enden Kellerbran­d vor fast einem Jahr hoch. Da brannte es an einem Sonntag, am 7. Mai, in der Ödernitzer Straße. Verursacht durch Fahrlässig­keit eines Mieters in seinem Keller. Der Brand machte mehrere Geschäftsr­äume und Wohnungen für einige Wochen unbrauchba­r. Rund 80 Einsatzkrä­fte waren bei diesem Brand angeforder­t worden.

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Fotos: André Schulze
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