Geht ein Feuerteufel in Niesky um?
Zum zweiten Mal in einem Monat brennt es in einem Mehrfamilienhaus in der Ringstraße. Dienstagmorgen mussten die Mieter erneut das Haus verlassen. Der Dachboden stand in Flammen und Rauch.
Der kalte Dienstagmorgen beginnt für die Bewohner eines Mehrfamilienhauses in der Nieskyer Ringstraße mit viel Aufregung. Sie stehen im Mittelpunkt eines Rettungseinsatzes. Kurz nach 6 Uhr geht in der Rettungsleitstelle Hoyerswerda ein Notruf ein. Gemeldet wird ein Dachstuhlbrand. Die Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehren Niesky-Stadt, Niesky-See, Horka und Rothenburg-Lodenau werden alarmiert. Das sagt ein Mitarbeiter aus dem Lagezentrum auf Nachfrage.
Aus dem Haus quillt dichter Rauch. Auf Balkonen stehen Bewohner des Hauses. Der dichte Qualm in den Treppenhäusern der Hausnummern 7 bis 9 des Wohnhauses macht es ihnen unmöglich, auf eigene Faust das Haus zu verlassen. Das teilt Einsatzleiter Sebastian Schramm von der Nieskyer Feuerwehr mit. Die Retter kümmern ihre vier Wände nicht in Mitleidenschaft gezogen wurden, weder durch Rauch noch durch Löschwasser. Das bestätigen zwei Seniorinnen gegenüber SZ. „Wir können in unsere Wohnungen zurück und es riecht auch nicht verbrannt“, sagt eine Frau erleichtert. Am 4. April mussten sie und die Mitbewohner schon einmal das Haus verlassen. An dem Nachmittag hatte es im Keller gebrannt und die Feuerwehr stand vor der Tür, um zu löschen. Was da Feuer gefangen hat, wissen die beiden Mieterinnen nicht. Weder im Keller noch auf dem Boden. Aber sie sind beunruhigt, weil es durchaus Brandstiftung sein kann. Die Höhe des Sachschadens ist noch unbekannt. Die weiteren Ermittlungen übernahm die Kriminalpolizei. Zur Brandursache hat sich die Polizei bisher nicht geäußert, auch nicht zum Verdacht einer Brandstiftung. Ein Brandursachenermittler wird zeitnah dazu seine Arbeit aufnehmen.
Nach diesen beiden Bränden im selben Haus kommen bei den Nieskyern Erinnerungen an einen schwerwiegenden Kellerbrand vor fast einem Jahr hoch. Da brannte es an einem Sonntag, am 7. Mai, in der Ödernitzer Straße. Verursacht durch Fahrlässigkeit eines Mieters in seinem Keller. Der Brand machte mehrere Geschäftsräume und Wohnungen für einige Wochen unbrauchbar. Rund 80 Einsatzkräfte waren bei diesem Brand angefordert worden.