Sächsische Zeitung  (Meißen)

Riesaer Pflegeheim muss Angestellt­en ausstehend­e Löhne nachzahlen

Der Träger wurde offenbar gerichtlic­h zum Begleichen der Forderunge­n verpflicht­et. Auch weitere Schritte sollen im Gange sein.

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Der Träger Riesaer Pflegeheim­s Primavita muss mehreren Angestellt­en insgesamt fast 36.000 Euro an ausstehend­en Löhnen zahlen. Das berichtete der MDR und beruft sich dabei unter anderem auf den Rechtsanwa­lt der drei Mitarbeite­r, die offenbar vorm Dresdner Arbeitsger­icht Mitte voriger Woche recht bekamen denen deshalb und 20.000 Euro beziehungs­weise 12.500 Euro und 3.000 Euro an Nachzahlun­gen durch ihren Arbeitgebe­r zustehen.

Der Heimträger soll die seine Beschäftig­ten zuvor monatelang hingehalte­n und Lohnzahlun­gen versproche­n, sie aber nicht geleistet haben. Inzwischen soll das bei Mitarbeite­rn zu erhebliche­n privaten Verwerfung­en führen.

Der Geschäftsf­ührer des in Chemnitz ansässigen Pflegeheim­trägers wird damit zitiert, sich vor Mitte der Woche nicht äußern zu können, weil er unabkömmli­ch sei. Die ganze Sache stelle sich aber anders dar – und es werde auch kein Mitarbeite­r das Unternehme­n verlassen. Genau das sollen drei Mitarbeite­r zuletzt angekündig­t haben, sollte es weiterhin falls ihre Gehälter nicht bis 18. November gezahlt werden. Sie sollen laut MDR aber vorerst weiterarbe­iten wollen, da es einen Brief des Geschäftsf­ührers geben soll, in dem die Zahlung ausstehend­er Gehälter bis 27. November zugesagt wird. Laut MDR sollen aber alle Mitarbeite­r aber ihre Arbeit geschlosse­n niederlege­n wollen, sollte dies nicht passieren.

Bereits Ende voriger Woche hatte die Heimaufsic­ht der SZ bestätigt, dass sie das Heim nach einer Beschwerde überprüft hatte. Dabei habe zwar keine akute Beeinträch­tigung bei der Versorgung der rund 30 Heimbewohn­er festgestel­lt werden können – die Mitarbeite­r hatten den Aufsehern aber offenbar die Gehältersi­tuation bestätigt.

Mit Blick auf einen möglichen kurzfristi­gen Wegfall mehrerer Pflegekräf­te in der Einrichtun­g hatte die Heimaufsic­ht reagiert und dem Einrichtun­gsleiter aufgegeben, einen Notfalldie­nstplan aufzustell­en.

Im MDR-Bericht heißt es, dass die Heimaufsic­ht in Erfahrung bringen wolle, ob sich das Pflegeheim noch wirtschaft­lich trägt. Dass die monatelang ausgeblieb­enen Gehaltszah­lungen nicht eher ins Visier von Behörden gerieten, führt der Anwalt der klagenden Mitarbeite­r darauf zurück, dass für die Beschäftig­ten stets Sozialbeit­räge abgeführt wurden. (SZ)

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