Fast 900 Teilnehmer beim Jubiläums-blütenlauf
In Kamenz ging am Sonntag eines der größten Sportevents der Region über die Bühne. Vom 1-Kilometer-kinderlauf bis zum 80 Kilometer Radrennen war alles dabei.
Erschöpft aber glücklich – das konnte man in den Gesichtern der Sportler, die am Sonntag die Ziellinie auf dem Kamenzer Marktplatz durchliefen, lesen. Sie alle trotzten den anspruchsvollen Strecken und dem Regen. Beim Jubiläums-blütenlauf, es war der 25., gingen 886 Teilnehmer an den Start. Die jüngste Sportlerin war drei Jahre, der älteste 73. Alle wollten ihre Distanz so schnell wie möglich bewältigen, aber am Ende zählte vor allem die Teilnahme. Und so gab es für jeden Starter im Ziel eine Medaille.
Roman Mirtschink gewann die 6 Kilometer Laufdistanz, brauchte einen Moment, ehe er im Zieleinlauf wieder zu Atem kam. „Den Hutberg rauf, das war schon sehr anspruchsvoll. Runter ging es dann viel besser“, sagt er. Er startete für das Lausitzer Wolfsteam. Genauso glücklich im Ziel ist Marie Klotzsche aus Lichtenberg, die über die 6-Kilometer-strecke Zweite wurde. „Ich bin die Strecke vorher schon mal abgelaufen, aber letztlich war der Hutberg doch ziemlich anstrengend“, sagt sie.
Schon vor den ersten Starts machten sich die Sportler in Gruppen für die Läufe warm, überall in der Kamenzer Innenstadt herrschte Gewimmel, vom Schulplatz bis runter zum Markt. Vor allem die Jüngsten waren mächtig aufgeregt, wurden dann aber mit viel Applaus von den Zuschauern entlang der gesamten kurzen Strecken belohnt. Manche liefen mit Mama und Papa an der Hand, andere sprinteten vom Start weg schnell los. Insgesamt waren fast 400 Kinder beim Blütenlauf mit dabei.
In Kamenz gibt es auch einen Inklusionslauf, bei dem Menschen mit Behinderung – ob im Rollstuhl oder mit einem Begleiter
Dicht gedrängt gingen Radfahrer auf ihre Distanzen.
an der Hand – genauso viel Freude am Laufen erleben, wie alle anderen. Für sie galten besonders die Teilnahme und das Durchhalten bis zum Ziel. 95 Sportler starteten beim Inklusionslauf.
Die Teilnehmer reisten teilweise von weither an, um bei dem Lauf dabei zu sein, ist es doch auch der erste Wertungslauf im Lausitz-cup. Sportler kamen zum Beispiel aus Dresden, Berlin, Leipzig, Zwickau, Dessau oder sogar aus Tschechien.
Organisator des Kamenzer Blütenlaufes sind der Ostsächsische Schwimmverein Kamenz (OSSV), das Triathlon Team Lausitz und die Stadt Kamenz. Etwa 60 Helfer, angefangen von Ordnern an der Strecke, über Fahrrad-guides, die die Läufer begleiten, bis hin zu einem Versorgungsteam, kümmerten sie sich darum, dass alles reibungslos abläuft. „Wir sind sehr zufrieden, es hat alles gepasst, und es gab keine nennenswerten Zwischenfälle“, sagt Tino Richter, Chef des OSSV. Ihn freut besonders, dass auch so viele Zuschauer den Weg auf den Markt und an die Strecken gefunden haben. Fast ununterbrochen erklang von kurz vor dem Mittag bis etwa 15 Uhr Beifall durch die Innenstadt. „Das ist toller Sport, der hier geboten wird“, sagt einer der Zuschauer. Und OB Roland Dantz bedankte sich bei den Organisatoren, vor allem bei Manfred Vogel, der über viele Jahre Hauptorganisator des Events war und jetzt wieder mit auf dem Markt sein Bestes gab.
Auf dem Siegerpodest können die drei Erstplatzierten der jeweiligen Rennen dann nur noch strahlen. Sie erhalten nämlich neben den Pokalen für die Sieger auch noch eine besondere Erinnerung an die Lessingstadt und den Blütenlauf: eine Rhododendronpflanze. Darauf hat es so mancher Starter ganz besonders abgesehen.