Sächsische Zeitung (Hoyerswerda)
„Wir sind nicht gewillt, diese Straße aufzugeben“
Die Gemeinde Lohsa hat sich klar für den Erhalt der Straße Koblenz – Knappenrode ausgesprochen.
Die Gemeinde Lohsa ist klar für den Erhalt der Ortsverbindungsstraße zwischen Koblenz und Knappenrode, der Kreisstraße K 9207. Darauf verweist sie in einer Stellungnahme an das Sächsische Oberbergamt. „Wir sind nicht gewillt, diese Straße aufzugeben“, unterstrich Bürgermeister Thomas Leberecht (CDU) am Dienstag zur Ratssitzung. „Von der Stadt Hoyerswerda gab es ebenfalls eine Stellungnahme.“
Hintergrund sind Presseberichte der vergangenen Wochen. Sie gingen auf Vorträge der LMBV und des Sächsischen Oberbergamtes in der jüngsten Sitzung des Stadtrates Wittichenau ein. In Sorge um die Sicherheit der Straße Koblenz – Knappenrode fragte die Maukendorferin Annett Uhlmann nach. Eine klare verbindliche Aussage erhielt sie zur Ratssitzung nicht.
„Die Straße liegt auf der Innenkippe. Eine Sperrung der Straße wird fast unumgänglich sein. Jedoch erst nach der Sanierung des Knappensees. Wir sind dabei, diesen Bereich jetzt noch genauer zu untersuchen“, sagte Eduard Zaiser, Leiter des Referates Braunkohlenbergbau des Sächsischen Oberbergamtes. „In jedem Fall muss langfristig die Innenkippe saniert werden. Die Straße wird also gegebenenfalls einige Jahre gesperrt bleiben müssen.“
Mehrere Gründe für Erhalt
Die Notwendigkeit der Sanierung der Straße steht grundsätzlich außer Frage, so Thomas Leberecht. Es gilt daher, mehrere Varianten dafür zu prüfen. Gegebenenfalls könnte die Straße auf den sogenannten Rütteldamm verlegt werden. Grundsätzlich sollte die Verbindungsstraße K 9207 Koblenz – Knappenrode jedoch unbedingt erhalten bleiben, unterstrich der Lohsaer Bürgermeister jüngst vor den Gemeinderäten.
„Dafür sprechen gleich mehrere Gründe.“Knappenrode gehört als Ortsteil zur Stadt Hoyerswerda. Bei einem Wegfall der K 9207 von Koblenz aus gäbe es nur noch eine Zufahrt. Die frühere Betriebsstraße
Lohsa – Knappenrode ist für stärkeren Verkehr nicht geeignet, führte Thomas Leberecht aus.
In Knappenrode vor Ort ist die Energiefabrik Knappenrode als Teil des Verbundes Sächsisches Industriemuseum angesiedelt. „Wir haben uns im Kreistag klar positioniert: Wir wollen die Energiefabrik als touristisches Highlight aufwerten. Dafür brauchen wir die K 9207 Koblenz – Knappenrode“, bekräftigte der Lohsaer Bürgermeister.
„Eine weitere Herausforderung ist die Knappenhütten-siedlung. Sie liegt unweit des Knappensee-ostufers zwischen Koblenz und Knappenrode und gehört zur Gemeinde Lohsa.“Bei einem Wegfall der Ortsverbindungsstraße wäre die Siedlung gerade bei Bränden und Katastrophen nur sehr schwer zu erreichen.
Geändert werden müsste ebenfalls der jetzt gültige Busfahrplan. „All dies haben wir in unserer Stellungnahme an das Sächsische Oberbergamt angeführt“, so Thomas Leberecht. Wie es weiter geht mit der Straße, ist offen. Die Gemeinde hofft auf klare Signale seitens der verantwortlichen Behörden. Lohsas Bürgermeister unterstrich nochmals: „Wir sind nicht gewillt, diese Straße aufzugeben.“