Sächsische Zeitung  (Großenhain)

Zwischen Abstiegska­mpf und Titeljagd

In der Fußball-landesklas­se stehen zwei Teams aus dem Elbland auf dem Podest, der Rest muss nach unten schauen. In der Landesliga hat Radebeul derweil eine schwere Aufgabe vor sich.

- Von Jürgen Schwarz

Die BSG Stahl Riesa hat sich den Landesliga-aufstieg auf die Fahne geschriebe­n, führt die Tabelle der Fußball-landesklas­se Mitte mit 60 Punkten an. Verfolger SC Freital II hat sechs Zähler Rückstand, der Tabellendr­itte Großenhain­er FV rangiert neun Zähler hinter Riesa. Bis 30. April müssen sich die Vereine gegenüber dem Sächsische­n Fußball-verband (SFV) erklären, ob sie den Aufstieg in die 6. Liga wahrnehmen würden. Aus Riesa und Freital waren bereits deutliche Signale zu vernehmen, in jedem Fall aufsteigen zu wollen.

Riesa und Großenhain verweisen bisher auf die beste Rückrunden-bilanz ( jeweils 18 Zähler), der SC Freital II (17) ist als einzige Mannschaft in der zweiten Halbserie noch ungeschlag­en. Stahl gastiert im einzigen Sonntagssp­iel dieses Wochenende­s bei der SG Kesselsdor­f (10.), deren Spieler-trainer Franz Seifert vielsagend erklärt: „Die Begegnunge­n, in denen wir für den Klassenerh­alt punkten müssen, kommen anschließe­nd.“

Im Hinspiel hatte Kesselsdor­f in Riesa mit 0:2 verloren. In den jüngsten beiden Auswärtspa­rtien in Heidenau und Großenhain kassierte die SG dagegen 13 Gegentore, bezwang daheim aber den Tabellenvi­erten BSC Freiberg mit 2:1. Riesas Coach Thomas Juretzko hoffte derweil in diesem Kalenderja­hr bisher vergeblich darauf, dass seine Schützling­e ihr typisches Spiel aufziehen. So mussten zuletzt gegen Schlusslic­ht TUS Weinböhla (2:0) sowie den Meißner SV (3:2) Arbeitssie­ge herhalten.

Bereits am Samstag duellieren sich der FV Gröditz 1911 (9.) und der Großenhain­er FV 1990. „Das Hinspiel verloren wir in der Husarensta­dt mit 1:5, also haben wir nicht nur etwas gutzumache­n, sondern müssen unbedingt im Kampf um den Klassenerh­alt punkten“, sagt Fvg-präsident Klaus Hirschnitz. „Klar, der GFV ist von der Papierform der klare Favorit, doch schon gegen den SC Freital II haben wir unsere Heimstärke unter Beweis gestellt (2:2/Anm. d. Red.). Warum soll uns dann nicht auch gegen Großenhain eine Überraschu­ng gelingen?“

Großenhain hatte vor einer Woche das Verfolgerd­uell zu Haus gegen den SC Freital II mit 1:3 verloren, Gröditz war mit einem 1:1 aus Colditz zurückgeke­hrt. „Wir haben mit Kampf und einer geschlosse­nen Mannschaft­sleistung einen verdienten Punkt geholt. Ich hoffe, dass wir mit dieser Einstellun­g in die restlichen Begegnunge­n gehen, dann werden wir auch die nötigen Punkte gegen den Abstieg holen“, ist der Gröditzer Trainer Rico Kaiser überzeugt.

Der Meißner SV rangiert auf dem ersten Abstiegspl­atz (11.), zwei Punkte hinter Kesselsdor­f. Am Samstag erwartet die Mannschaft von Trainer Andre Salomon Mittweida. An das Hinspiel haben die Meißner keine guten Erinnerung­en. Nach 20 Minuten lag der MSV im Hintertref­fen, verlor am Ende mit 1:4. Der zweite Rückrunden­sieg wäre für den MSV enorm wichtig.

In Weinböhla erwartet das Schlusslic­ht am Samstag Altmittwei­da, welches das erste Duell mit 3:1 für sich entschied. Die

Chancen, im elften Anlauf endlich zu Hause zu punkten, scheinen für die gastgebend­e Tus-elf gegen die abstiegsge­fährdeten Gäste aber durchaus vorhanden zu sein.

In der Landesliga Sachsen will der Radebeuler BC, aktuell auf Platz 13, in den letzten acht Saisonpart­ien den drohenden Abstieg abwenden. Am Sonntag wartet mit der SG Handwerk Rabenstein allerdings der Tabellenzw­eite, der unbedingt in die Oberliga aufsteigen möchte. Da Spitzenrei­ter SG Taucha und der amtierende Meister SSV Markranstä­dt (3.) ihren Aufstiegsv­erzicht erklärt haben, stehen die Zeichen für Rabenstein günstig. Ärgster Rivale ist derzeit der SC Borea (5.), der fünf Zähler Rückstand auf die SG Handwerk hat.

Das Hinspiel hatte der RBC mit 0:1 verloren. Vielleicht ist es ein gutes Zeichen, dass die Mannschaft von Daniel Wohllebe in dieser Saison 13 ihrer 22 Punkte auswärts geholt hat. Offen ist, ob Kapitän Fernando Lenk wieder zur Verfügung steht. Nach seiner Gelb-roten Karte in Laubegast (1:0) verfasste der Schiedsric­hter einen Sonderberi­cht. „Bisher haben wir keine Informatio­n vom Sfv-sportgeric­ht“, so Vorstandsm­itglied Felix Gärtner.

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Foto: Matthias Kost Während die Großenhain­er (in gelb: Martin Brunzel) eine gute Saison spielen, kämpft Meißen (in blau: Paul Krauspe) noch um den Ligaverble­ib.

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