Sächsische Zeitung (Großenhain)
Zwischen Abstiegskampf und Titeljagd
In der Fußball-landesklasse stehen zwei Teams aus dem Elbland auf dem Podest, der Rest muss nach unten schauen. In der Landesliga hat Radebeul derweil eine schwere Aufgabe vor sich.
Die BSG Stahl Riesa hat sich den Landesliga-aufstieg auf die Fahne geschrieben, führt die Tabelle der Fußball-landesklasse Mitte mit 60 Punkten an. Verfolger SC Freital II hat sechs Zähler Rückstand, der Tabellendritte Großenhainer FV rangiert neun Zähler hinter Riesa. Bis 30. April müssen sich die Vereine gegenüber dem Sächsischen Fußball-verband (SFV) erklären, ob sie den Aufstieg in die 6. Liga wahrnehmen würden. Aus Riesa und Freital waren bereits deutliche Signale zu vernehmen, in jedem Fall aufsteigen zu wollen.
Riesa und Großenhain verweisen bisher auf die beste Rückrunden-bilanz ( jeweils 18 Zähler), der SC Freital II (17) ist als einzige Mannschaft in der zweiten Halbserie noch ungeschlagen. Stahl gastiert im einzigen Sonntagsspiel dieses Wochenendes bei der SG Kesselsdorf (10.), deren Spieler-trainer Franz Seifert vielsagend erklärt: „Die Begegnungen, in denen wir für den Klassenerhalt punkten müssen, kommen anschließend.“
Im Hinspiel hatte Kesselsdorf in Riesa mit 0:2 verloren. In den jüngsten beiden Auswärtspartien in Heidenau und Großenhain kassierte die SG dagegen 13 Gegentore, bezwang daheim aber den Tabellenvierten BSC Freiberg mit 2:1. Riesas Coach Thomas Juretzko hoffte derweil in diesem Kalenderjahr bisher vergeblich darauf, dass seine Schützlinge ihr typisches Spiel aufziehen. So mussten zuletzt gegen Schlusslicht TUS Weinböhla (2:0) sowie den Meißner SV (3:2) Arbeitssiege herhalten.
Bereits am Samstag duellieren sich der FV Gröditz 1911 (9.) und der Großenhainer FV 1990. „Das Hinspiel verloren wir in der Husarenstadt mit 1:5, also haben wir nicht nur etwas gutzumachen, sondern müssen unbedingt im Kampf um den Klassenerhalt punkten“, sagt Fvg-präsident Klaus Hirschnitz. „Klar, der GFV ist von der Papierform der klare Favorit, doch schon gegen den SC Freital II haben wir unsere Heimstärke unter Beweis gestellt (2:2/Anm. d. Red.). Warum soll uns dann nicht auch gegen Großenhain eine Überraschung gelingen?“
Großenhain hatte vor einer Woche das Verfolgerduell zu Haus gegen den SC Freital II mit 1:3 verloren, Gröditz war mit einem 1:1 aus Colditz zurückgekehrt. „Wir haben mit Kampf und einer geschlossenen Mannschaftsleistung einen verdienten Punkt geholt. Ich hoffe, dass wir mit dieser Einstellung in die restlichen Begegnungen gehen, dann werden wir auch die nötigen Punkte gegen den Abstieg holen“, ist der Gröditzer Trainer Rico Kaiser überzeugt.
Der Meißner SV rangiert auf dem ersten Abstiegsplatz (11.), zwei Punkte hinter Kesselsdorf. Am Samstag erwartet die Mannschaft von Trainer Andre Salomon Mittweida. An das Hinspiel haben die Meißner keine guten Erinnerungen. Nach 20 Minuten lag der MSV im Hintertreffen, verlor am Ende mit 1:4. Der zweite Rückrundensieg wäre für den MSV enorm wichtig.
In Weinböhla erwartet das Schlusslicht am Samstag Altmittweida, welches das erste Duell mit 3:1 für sich entschied. Die
Chancen, im elften Anlauf endlich zu Hause zu punkten, scheinen für die gastgebende Tus-elf gegen die abstiegsgefährdeten Gäste aber durchaus vorhanden zu sein.
In der Landesliga Sachsen will der Radebeuler BC, aktuell auf Platz 13, in den letzten acht Saisonpartien den drohenden Abstieg abwenden. Am Sonntag wartet mit der SG Handwerk Rabenstein allerdings der Tabellenzweite, der unbedingt in die Oberliga aufsteigen möchte. Da Spitzenreiter SG Taucha und der amtierende Meister SSV Markranstädt (3.) ihren Aufstiegsverzicht erklärt haben, stehen die Zeichen für Rabenstein günstig. Ärgster Rivale ist derzeit der SC Borea (5.), der fünf Zähler Rückstand auf die SG Handwerk hat.
Das Hinspiel hatte der RBC mit 0:1 verloren. Vielleicht ist es ein gutes Zeichen, dass die Mannschaft von Daniel Wohllebe in dieser Saison 13 ihrer 22 Punkte auswärts geholt hat. Offen ist, ob Kapitän Fernando Lenk wieder zur Verfügung steht. Nach seiner Gelb-roten Karte in Laubegast (1:0) verfasste der Schiedsrichter einen Sonderbericht. „Bisher haben wir keine Information vom Sfv-sportgericht“, so Vorstandsmitglied Felix Gärtner.