Sächsische Zeitung  (Görlitz)

Sachsen ist eine der günstigste­n Regionen in Deutschlan­d

Die allermeist­en Mieter zahlen unter sechs Euro pro Quadratmet­er. Chemnitz ist preiswerte­ste Großstadt.

- Von Andrea Schawe

Dresden. In Chemnitz sind die Mieten im bundesweit­en Vergleich besonders günstig. Mit einer durchschni­ttlichen Nettokaltm­iete von 5,26 Euro pro Quadratmet­er liegt die Stadt unter dem Preisnivea­u aller anderen Großstädte. Das geht aus dem Zensus 2022 hervor, der am Dienstag in Berlin vorgestell­t wurde. Die Daten gehen auf eine Befragung von Besitzern von Gebäuden und Wohnungen zurück und beziehen sich nicht auf Angebotsmi­eten.

In Chemnitz kosteten 2022 fast 82 Prozent der Wohnungen unter sechs Euro pro Quadratmet­er. Für nur 0,6 Prozent ist ein Quadratmet­erpreis von mehr als 16 Euro für Mieter fällig. Dresden liegt mit einer Nettokaltm­iete von etwa 6,92 Euro im bundesweit­en Mittelfeld, Leipzig ist mit 6,44 etwas günstiger. Insgesamt zahlen zwei Drittel der Mieter in Sachsen weniger als sechs Euro Kaltmiete je Quadratmet­er.

Nach den Daten des Zensus lag die Nettokaltm­iete pro Quadratmet­er in Deutschlan­d 2022 bei durchschni­ttlich 7,28 Euro. Sachsen rangiert mit durchschni­ttlich 5,72 Euro pro Quadratmet­er im bundesweit­en Vergleich auf Platz drei der günstigste­n Regionen. Am allergünst­igsten waren Wohnungen in Sachsen-Anhalt mit durchschni­ttlich 5,38 Euro, gefolgt von Thüringen. In Hamburg waren sie mit 9,16 Euro am höchsten, gefolgt von Bayern, Hessen und Baden-Württember­g. In diesen Bundesländ­ern liegen auch die Großstädte mit den höchsten Mieten: München hat mit knapp 25 Prozent den höchsten Anteil an Wohnungen mit einer Quadratmet­ermiete von 16 Euro und mehr. Es folgen Frankfurt am Main, Stuttgart und Heidelberg. Die teuerste ostdeutsch­e Großstadt ist Potsdam mit 7,85 Euro. Günstigste westdeutsc­he Großstadt ist Hagen mit 5,39 Euro.

Sachsenwei­t stehen etwa acht Prozent der Wohnungen leer – vor allem außerhalb der Ballungsze­ntren. Am höchsten ist die Leerstands­quote im Landkreis Zwickau. Mehr als die Hälfte der Wohnung in Sachsen sind seit mehr als einem Jahr unbewohnt, obwohl sie eigentlich bezugsfert­ig sind. „Außerhalb der Ballungsze­ntren verliert Sachsen weiterhin Einwohner, und der strukturel­le Leerstand bleibt ein existenzie­lles Thema“, sagt Alexander Müller vom Verband der Wohnungs- und Immobilien­wirtschaft.

Der Zensus hat auch ergeben, dass in Sachsen etwas weniger Menschen leben als gedacht. Zum Stichtag 15. Mai 2022 waren es rund 4,038 Millionen. Das sind etwa 42.000 weniger als bisher angenommen, teilt das Statistisc­he Landesamt mit. Das Durchschni­ttsalter der sächsische­n Bevölkerun­g lag bei 46,4 Jahren. Etwa jeder Fünfte war jünger als 18 Jahre, rund ein Viertel hatte bereits das Rentenalte­r erreicht. Der Ausländera­nteil betrug 6,3 Prozent.

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