Sachsen ist eine der günstigsten Regionen in Deutschland
Die allermeisten Mieter zahlen unter sechs Euro pro Quadratmeter. Chemnitz ist preiswerteste Großstadt.
Dresden. In Chemnitz sind die Mieten im bundesweiten Vergleich besonders günstig. Mit einer durchschnittlichen Nettokaltmiete von 5,26 Euro pro Quadratmeter liegt die Stadt unter dem Preisniveau aller anderen Großstädte. Das geht aus dem Zensus 2022 hervor, der am Dienstag in Berlin vorgestellt wurde. Die Daten gehen auf eine Befragung von Besitzern von Gebäuden und Wohnungen zurück und beziehen sich nicht auf Angebotsmieten.
In Chemnitz kosteten 2022 fast 82 Prozent der Wohnungen unter sechs Euro pro Quadratmeter. Für nur 0,6 Prozent ist ein Quadratmeterpreis von mehr als 16 Euro für Mieter fällig. Dresden liegt mit einer Nettokaltmiete von etwa 6,92 Euro im bundesweiten Mittelfeld, Leipzig ist mit 6,44 etwas günstiger. Insgesamt zahlen zwei Drittel der Mieter in Sachsen weniger als sechs Euro Kaltmiete je Quadratmeter.
Nach den Daten des Zensus lag die Nettokaltmiete pro Quadratmeter in Deutschland 2022 bei durchschnittlich 7,28 Euro. Sachsen rangiert mit durchschnittlich 5,72 Euro pro Quadratmeter im bundesweiten Vergleich auf Platz drei der günstigsten Regionen. Am allergünstigsten waren Wohnungen in Sachsen-Anhalt mit durchschnittlich 5,38 Euro, gefolgt von Thüringen. In Hamburg waren sie mit 9,16 Euro am höchsten, gefolgt von Bayern, Hessen und Baden-Württemberg. In diesen Bundesländern liegen auch die Großstädte mit den höchsten Mieten: München hat mit knapp 25 Prozent den höchsten Anteil an Wohnungen mit einer Quadratmetermiete von 16 Euro und mehr. Es folgen Frankfurt am Main, Stuttgart und Heidelberg. Die teuerste ostdeutsche Großstadt ist Potsdam mit 7,85 Euro. Günstigste westdeutsche Großstadt ist Hagen mit 5,39 Euro.
Sachsenweit stehen etwa acht Prozent der Wohnungen leer – vor allem außerhalb der Ballungszentren. Am höchsten ist die Leerstandsquote im Landkreis Zwickau. Mehr als die Hälfte der Wohnung in Sachsen sind seit mehr als einem Jahr unbewohnt, obwohl sie eigentlich bezugsfertig sind. „Außerhalb der Ballungszentren verliert Sachsen weiterhin Einwohner, und der strukturelle Leerstand bleibt ein existenzielles Thema“, sagt Alexander Müller vom Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.
Der Zensus hat auch ergeben, dass in Sachsen etwas weniger Menschen leben als gedacht. Zum Stichtag 15. Mai 2022 waren es rund 4,038 Millionen. Das sind etwa 42.000 weniger als bisher angenommen, teilt das Statistische Landesamt mit. Das Durchschnittsalter der sächsischen Bevölkerung lag bei 46,4 Jahren. Etwa jeder Fünfte war jünger als 18 Jahre, rund ein Viertel hatte bereits das Rentenalter erreicht. Der Ausländeranteil betrug 6,3 Prozent.