Döbelner gehen für Demokratie auf die Straße
Das Bündnis „Döbeln bleibt bunt“hat am Sonntag zu einer April-Wanderung für Vielfalt und Toleranz aufgerufen. Was Teilnehmern Sorge bereitet.
Döbeln. Um die 50 Menschen hatten sich am Sonntagnachmittag im Park am Wappenhensch eingefunden. Junge Familien und ältere Paare standen bei frischen fünf Grad zusammen, als Demo-Anmelder Johannes Gersten zur Begrüßung sagte: „Schön, dass ihr da seid und Gesicht zeigt.“
Aus diesem Grund hatten sich auch zwei Waldheimer nach Döbeln aufgemacht. Sie würden beide häufiger an den Veranstaltungen der „Bunten Perlen“montags in Waldheim teilnehmen und hielten es für wichtig, auf diesem Weg zu zeigen, „dass uns Demokratie wichtig ist“. Sie bedauerten, dass dem Aufruf zur Wanderung nur verhältnismäßig wenige Menschen gefolgt waren. „Aber es sind auch junge dabei. Und das ist gut.“
Auch Vertreter der erwähnten „Bunten Perlen“unterstützten die April-Wanderung. Die Gruppe gebe es seit Ende Januar, und zwar als eine Art Gegenpart zu denjenigen, die seit längerem ihre rechtsgerichteten Meinungen breittrügen, erklärte eine
Vertreterin. Sie sei enttäuscht von ihrer Stadt Waldheim, sagte sie. Die „Bunten Perlen“hätte den Eindruck, dass ihr Engagement für Demokratie gar nicht gern gesehen ist, „weil es Unruhe in die Stadt bringt, angeblich wegen uns so viel Polizei unterwegs ist“. Auch wenn es inzwischen regelmäßig Beschimpfungen gegen die rund 33 Gruppenmitglieder gebe und der regelmäßige Einsatz an die Substanz gehe, „trotzdem geben wir nicht auf“, sagte die Waldheimerin.
Genau das hat auch die Initiative „Döbeln bleibt bunt“vor. Die Gruppe trete gegen jede Form von menschenverachtendem Verhalten ein. Das und andere Anliegen
solle auch am 25. Mai ab 14 Uhr auf dem Döbelner Obermarkt im Mittelpunkt stehen. Wie eine Vertreterin sagte, werde an diesem Tag auch Prinzen-Sänger Sebastian Krumbiegel erwartet – zu einem Redeund Musikbeitrag.
Musik soll es auch am 17. Mai im Jugendhaus Roßwein geben. Das kündigte Ocean Hale Meißner von der Gruppe „Queeres Döbeln“an. Die unterstützte die pro-demokratische Wanderung am Sonntag ebenso wie die Döbelner „Omas gegen Rechts“mit inzwischen 32 Mitstreitern. Einige der Frauen hatten Kuchen gebacken. Damit konnten sich die Wanderer unterwegs stärken. (DA/sig)