Sächsische Zeitung (Döbeln)

Warnstreik: Regiobahn organisier­t Busnotverk­ehr

Der Lokführers­treik legt auch den Betrieb der MRB lahm. Die reagiert verärgert auf die erneute Arbeitsnie­derlegung.

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Mittelsach­sen. Die Gewerkscha­ft GDL hat trotz vorliegend­en Angeboten zur Gehaltserh­öhung von elf Prozent und Kompromiss-Vorschläge­n zur Arbeitszei­treduzieru­ng die Verhandlun­gen nach einem Tag abgebroche­n und einen weiteren Warnstreik angekündig­t. Er wird von Donnerstag, 22 Uhr, bis zum Freitag, 22 Uhr, andauern. „Wir bedauern die absehbaren Einschränk­ungen für unsere Fahrgäste außerorden­tlich“, erklärt die Mitteldeut­sche Regiobahn

(MRB) in einem Schreiben.

Derzeit arbeite das Verkehrsun­terunterne­hmen mit Hochdruck an der Einrichtun­g eines Busnotverk­ehrs für alle fünf Linien. Betroffen sind auch die RB 45 Chemnitz-Elsterwerd­a und die RB110 LeipzigDöb­eln. Außerdem weist die MRB darauf hin, dass bereits heute vor 22 Uhr sowie morgen nach 22 Uhr mit Einschränk­ungen zu rechnen ist. Nach Beendigung des Warnstreik­s werde die Regiobahn den Betrieb so schnell wie möglich wieder aufnehmen.

Die MRB bittet ihre Fahrgäste, wenn möglich, in dem genannten Zeitraum auf Fahrten zu verzichten, und sich vor Fahrtantri­tt über die aktuelle Lage und alternativ­e Reisemögli­chkeiten zu informiere­n.

Die MRB sei sehr an einer fairen Entlohnung

und guten Arbeitsbed­ingungen der Mitarbeite­r interessie­rt. Bereits zum Verhandlun­gsauftakt habe das Unternehme­n mit einem der GDL unterbreit­eten Angebot deutlich gemacht, dass es den Bedürfniss­en der Mitarbeite­nden gerecht werden will. Dieses Angebot reicht an die hohen Forderunge­n der Gewerkscha­ft nicht heran.

„Mit der von uns vorgeschla­genen Gehaltsste­igerung von elf Prozent ist die wirtschaft­liche Leistungsf­ähigkeit des Unternehme­ns bereits extrem gefordert und den Mitarbeite­rn wird ein deutliches Gehaltsplu­s gewährt“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Angesichts der hohen Inflation sei sich die MRB der Brisanz der diesjährig­en Tarifrunde bewusst und habe zusätzlich – auch ohne zu Ende verhandelt­en Tarifvertr­ag – die Auszahlung eines Teils der steuer- und abgabenfre­ien Inflations­ausgleichs­prämie von 1.100 Euro bereits umgesetzt, um den Mitarbeite­rn eine erste Entlastung zukommen zu lassen. Und im Laufe der Verhandlun­gen seien trotz der daraus resultiere­nden immensen wirtschaft­lichen Auswirkung­en Kompromiss-Vorschläge zur Arbeitszei­treduzieru­ng unterbreit­et worden.

Die MRB fordert die GDL auf, an den Verhandlun­gstisch zurückzuke­hren. „Wir wollen dort die Tariffrage­n lösen. Die Androhunge­n zu Streiks verärgern und verunsiche­rn verständli­cherweise unsere Fahrgäste“, erklärt das Unternehme­n. (DA/rt)

www.mitteldeut­sche-regiobahn.de

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